Nehmen Sie gutes Werkzeug mit - schon um einem Mechaniker, der das Auto mit Rohrzange und Hammer reparieren will, aus Eigennutz zu helfen. Denken Sie auch an Reparaturen der Wohnungseinrichtung. Eine Werkzeug-Liste finden Sie in Kap. 5.14.
In Kraftfahrzeugen gibt es einige typische Verschleißteile, deren Lebensdauer ziemlich genau vorhersehbar ist, bei allen anderen Teilen läßt sie sich allenfalls erahnen. Sinnvoll ist daher nur ein Ersatzteillager an Bord des Campers, das die echten Verschleißteile (und je nach Verschleiß sogar mehrfach) enthält. In den Ausrüstungslisten in Kap. 5.14 sind Vorschläge für die wichtigen Ersatzteile zusammengestellt, Einzelheiten sollten Sie mit Ihrer Werkstatt absprechen, die Ihnen eventuell sagen kann, welche typischen Schäden das von Ihnen gefahrene Modell erwarten läßt. Handeln Sie mit der Werkstatt eine Vereinbarung aus, nicht gebrauchte Ersatzteile nach der Reise zurückgeben zu können (was im Computer-Zeitalter immer schwerer wird).
Wir nahmen für rd. DM 800 Ersatzteile mit, brauchten aber die wenigsten. Zur Orientierung die während der Weltreise angefallenen Reparaturen (keine Wartungsreparaturen):
Bremsbeläge vorn erneuert bei 37 000, 72 000, 96 000, 126 000 km; Bremsbeläge hinten erneuert bei 96 000 km; Stoßdämpfer ausgewechselt bei 72 000, 113 000 (nur vorn), 118 000, Lenkungsdämpfer bei 115 000 km; Federstäbe vorn bei 126 000, hinten rechts bei 139 000 erneuert; Zentrallager des Lenkgestänges bei 76 000 und 113 000 erneuert; Motortotalschaden wegen abgebrochenem Ventilkopf (3. Zyl.) bei 81 000 km. Außerdem Defekte an: Regler, Fensterkurbel, Radlager vorn (Montagefehler), Zündschloßmechanismus. Beide Batterien bei 80 000 km erneuert.
Für die Reise nach Pakistan ließen wir bei km-Stand 155 000 einen neuen Motor, ein neues Getriebe und neue Gelenkwellen einbauen und die Vorderachse gründlich überholen. Bei 183 000 km mußten wiederum die Stoßdämpfer erneuert werden, später flog ein großer Vogel in die Verbundglas-Windschutzscheibe, die spinnennetzartig riß.
Sehr empfehlenswert ist, wenigstens Grundbegriffe der Auto-Technik zu kennen, um gewisse Werkstattabläufe kontrollieren zu können. Besser noch, Sie können sich selbst helfen. Kontrollieren Sie stets, ob Ersatzteile tatsächlich neu sind. Lassen Sie Ihr Auto niemals allein in einer ausländischen Werkstatt, auch wenn Sie nachts auf der Hebebühne schlafen müssen. Kaufen Sie alle angebotenen Reparaturhandbücher für Ihren Fahrzeugtyp.