Touristenwagen ziehen überall in der Welt Diebe an. Ein Camper ist in den meisten Ländern der Dritten Welt ein so auffälliges Gefährt, daß der Diebstahl des gesamten Wagens zu aufsehenerregend wäre. Daher werden die Wagen meist nur ausgeraubt. Die auch in Europa gültige Präventivmaßnahme, möglichst nichts Wertvolles sichtbar im Wagen liegen zu lassen, gilt unterwegs umso mehr. Sorgen Sie dafür, daß Ihr Wagen innen so uninteressant wie eine Mondlandschaft aussieht. Selbst einfachste technische Geräte kosten viele Monatslöhne in der Dritten Welt; und auch dort gilt das alte Sprichwort, daß Gelegenheit Diebe macht. Wir gewöhnten uns daran, immer - auch wenn der Wagen nur kurzzeitig allein stand - alle Fenstervorhänge zuzuziehen. Diebe waren zumindest verunsichert, ob vielleicht nicht doch jemand im Wagen zurückgeblieben sein könnte, zum andern konnten sie nicht sehen, ob etwas Wertvolles mitzunehmen war.

Es ist selbstverständlich, daß man stets auch bei kürzestem Aufenthalt alle Türen verschließt. In verschiedenen lateinamerikanischen Ländern empfiehlt die Polizei, die Türen auch während der Fahrt zu verriegeln: es kommt immer wieder vor, daß während der Rot-Phase an Ampeln Leute mit Pistolen in der Hand zusteigen und den Fahrer an andere Ziele dirigieren. Wir hörten, daß Armband-Uhren durchs offene Autofenster geraubt wurden; wir trugen daher nur eine Billiguhr und gar keinen Schmuck.

Ein Auto mit möglichst wenig Fenstern bietet auch nur wenige Einstiegsluken für Diebe. Die trotzdem vorhandenen Fenster sollte man durch Gitter verrammeln; man kommt sich dann aber selbst wie in der "Grünen Minna" vor. Als Kompromiß kann man die Fenster durch stabile Stangen (z.B. 16 mm Stahlrohr) so unterteilen, daß ein Kopf nicht mehr durch das Gitter dringen kann.

Türschlösser von Autos kann beinahe jedes Kind knacken. Noch einfacher ist, eine Scheibe einzuschlagen und die Türverriegelung zu öffnen. Derartigen Attacken kommt man durch zusätzliche Türschlösser entgegen. Geschickte Bastler bauen sich selbst ein zweites Paar Schlösser vom Schrottplatz ein. Oder man geht zu Karosseriewerkstätten und läßt sich zusätzliche Sicherheitsschlösser in alle Türen montieren. Aber die Sicherheitsschlösser nützen nicht, wenn man sich nicht eisern angewöhnt, sie bei jedem Halt abzuschließen

Eine Alarmanlage beruhigt vor allem die eigene Seele, wenn man das Auto längere Zeit verläßt. Ob sie im orientalischen Lärm Diebe wirklich abschreckt, bleibt dahingestellt. Kaufen Sie eine Anlage, die auf die Türkontakte als Detektoren oder auf Ultraschall- Überwachung anspricht. Mit Anlagen, die Erschütterungen des Autos als Zeichen zum Alarmschlagen auswerten, bereiten Sie den stets an Ihrem Auto spielenden Kindern eine helle Freude: Ihr Auto wird hupen bis die Batterie leer ist.

Viele Leute bauen sich an versteckter Stelle ein Safe ins Auto (und schweißen es fest), in dem sie Papiere, Geld und Kamera aufbewahren. Verstecken Sie trotzdem einen geringen Geldbetrag oder Schecks an halbwegs leicht zugänglicher Stelle: bei einem brutalen Raubüberfall müssen Sie einen glaubhaften Betrag rausrücken; kein Mensch wird Ihnen glauben, Sie führen ohne Geld. Wir kennen einen Fall, wo der Überfallene erst nach einem Armdurchschuß das Versteck öffnete und die dort gestapelten 20 000 DM ablieferte - und die Reise abbrechen mußte. Daher bauen Sie am besten mehrere Geldverstecke ein (als Doppelböden o.ä.). Benutzen Sie keine Hohlräume, die der Automobil-Hersteller erzeugte, diese sind auch Dieben bekannt.

Leute, die sich nachts am Auto zu schaffen machen, können Sie dadurch sehr erschrecken, daß Sie plötzlich auf die Hupe drücken. Um diesen Überraschungseffekt zu nutzen, müssen Sie einen Hupenschalter ans Bett bauen. Ein zusätzlicher Scheinwerferschalter unterstützt den Effekt.