Wer alle Risiken einer Reise durch Versicherungen abdecken will, der kann vor lauter Prämienzahlen überhaupt nicht mehr starten. Sie müssen gewillt sein, einen guten Teil des Risikos selbst zu tragen - das ist schon der erste Schritt aus den sozialen Fangleinen der Heimat. Trotz allem bleibt der Entschluß, welches Risiko an eine Versicherung weitergegeben werden soll. Jeder muß mit sich selbst ausmachen, ob er die Reisezeit bei der Rentenzahlung im Alter spüren will oder ob er viele Tausender pro Jahr von der Reisekasse abzwacken und an die BfA überweisen will (wir taten es nicht, nutzten aber später die zufällige Chance, Beiträge nachentrichten zu können).

Krankheiten können furchtbar ins Geld gehen. Nur die wenigsten Krankenversicherungen geben Ihnen für lange Reise-Zeiten Schutz rund um die Erde. Wir traten einer dieser Versicherungen bei und zahlten 40 Prozent Aufschlag; unterwegs stellten wir fest, daß in den allermeisten Staaten die Krankenkosten erheblich niedriger als in Deutschland liegen. Einzige Ausnahme: USA. Wir würden einen solchen Schritt nicht wieder tun, sondern zu einer normalen Krankenversicherung eine Zusatzversicherung abschließen, die überall alle Kosten bis zu einer Höchstsumme (z.B. 3000 DM) deckt. Wenn die Krankheit schlimmer aussieht, fliegt man am besten nach Hause (nehmen Sie eine Zusatzversicherung, die auch den Rücktransport übernimmt).

Vorsichtige Menschen können auch eine Privathaftpflichtversicherung mit weltweitem Schutz abschließen (als ich für dieses Buch bei der Gothaer Versicherung nachfragte, sagte der vorsichtige Vertreter "... also weltweit nicht, aber in allen Ländern der Erde ...").

Nur in relativ wenigen Ländern besteht Haftpflichtzwang für Autos (auf unserer Reise mußten wir nur in Afghanistan, Malaysia, Australien und Costa Rica eine Haftpflichtversicherung abschließen, gingen aber der geringen Kosten wegen zeitweise in Indien eine Versicherung ein). Fahren ohne Versicherung schärft das Reaktionsvermögen. Wenn Sie tatsächlich einen Unfall bauen, bewahrt Sie allerdings eine Versicherungspolice, die meist billig ist, vor dem in vielen Ländern üblichen Gefängnisaufenthalt, der auch bei Fremden praktiziert wird.

Wenn Ihnen trotzdem das Risiko zu groß ist, so sollten Sie sich an die Assurance Sport et Tourisme, 7, rue Bordaloue, 75009 Paris, wenden, die angeblich eine weltweite Haftpflichtversicherung anbietet.

Zu Überlegen ist eine Reisegepäckversicherung, die auch den Inhalt Ihres Campers abdeckt. Es ist schwierig, länger als 1 Jahr zu versichern. Wir fanden nur den Gerling-Konzern, bei dem wir wegen einer sehr teuren Kamera auch extreme Gebühren zahlten.

Wir haben die Erfahrung gemacht, daß normalerweise die Risiken im Ausland nicht höher als zu Hause sind, wenn man sich anpaßt und aus Eigenschutz die Augen offenhält. Leute, die z.B. Kameras lässig auf dem Autositz liegenlassen, dürfen sich über die eingeschlagene Scheibe nicht wundern.