Viele Leute beschäftigen sich jahrelang mit Weltreise-Ideen - und kommen nie vom Fleck. Andere entschließen sich ganz spontan, packen den Rucksack oder kaufen ein Auto und fahren ab. Wir sind Anhänger spontaner Entschlüsse, haben aber trotzdem über 2 Jahre für Planung und Vorbereitung unserer Weltreise investiert - und das zahlte sich aus. Wir hatten ein Ziel, für das es lohnte, Geld zu sparen und es blieb genug Zeit, um Pläne zu schmieden, Bücher durchzuarbeiten und, nicht zuletzt, das Auto auszubauen.

Wenn Sie mit der Idee spielen, länger oder ganz lange auf Reisen zu gehen, dann sollten Sie in den Entscheidungsprozeß eine wichtige Überlegung miteinbeziehen. Je länger der Trip dauert, umso billiger wird relativ der Reise-Tag oder der -Kilometer. Es lohnt sich kaum, für eine halbjährige Reise eine Wohnung aufzugeben, Möbel zu verkaufen und alle möglichen anderen Verpflichtungen wie Versicherungen etc. zu kündigen oder einzustellen.

Bei längeren Reise-Zeiten verringert eine aufgelöste Wohnung die Probleme zu Hause, verkaufte Möbel oder gar der Erlös für ein Haus stärken den Reise-Etat. Das Argument, man müßte nach der Rückkehr neue Möbel anschaffen, zählt kaum. Nach zwei oder drei Globetrotter- Jahren hat man sich so verändert, daß man das Zeug aus dem vorigen Leben ohnehin aus dem Fenster werfen würde.

Wenn Sie sich entscheiden, einen guten Job zu kündigen und eine Reihe täglicher Verpflichtungen zumindest auf Eis zu legen, dann sollten Sie es konsequent tun und gleich eine Reise planen, die Sie jahrelang in Bewegung hält. Das ist die optimale und auch letztlich die wirtschaftlichste Lösung des Problems.

Allerdings setzt diese Entscheidung voraus, daß sich alle Beteiligten über die Konsequenzen einigermaßen sicher sind. Daß sie das Reisen nicht schon nach den ersten Strapazen satt haben, daß die Partner miteinander auskommen und daß - last but not least - das nötige Betriebskapital vorhanden ist. Auch sollten Sie wenigstens einige Erfahrungen beim Reisen auf eigene Faust gesammelt haben, damit Sie nicht nachher böse Überraschungen erleben.