11. Einbauten

A) Fenster

Bevor Sie mit dem Einbau der Möbel beginnen, sind eine Reihe vorbereitender Arbeiten zu bewerkstelligen. Sie werden eine ganze Reihe von Zubehörteilen benötigen, die Sie bei den inzwischen über ganz Deutschland verbreiteten Fachgeschäften bekommen. Anzeigen aller auf diesem Markt tätigen Leute finden Sie in Fachzeitschriften wie promobil, tours, Off-Road, Motorwelt (ADAC) etc. Es lohnt sich sehr, Preise zu vergleichen.

Wenn Sie nicht schon die passenden Fenster werksseitig geliefert bekamen, sollten Sie aus Lüftungsgründen in der Schiebetür und gegenüber je ein Jalousie- oder Klapp-Fenster einbauen. Fenster im den hinteren Seiten des Wagens sind nach unserer Meinung völlig unnötig und stellen nur Wärmebrücken und mögliche Einstiegsluken für Diebe dar.

Zum Einbau eines Fensters gehört nur ein bißchen Mut: Ein Loch in die heilige Karosserie-Wand bohren und den Fensterausschnitt mit einer Stichsäge oder Knapperschere heraustrennen. Der Ausschnitt muß natürlich genau der Größe des Fensters entsprechen. Nach getaner Arbeit setzen Sie das Fenster ein (je nach Art von innen oder von außen) und verschrauben es. Sofern keine entsprechenden Dichtungen mitgeliefert wurden, müssen Sie es mit dauerelastischer Dichtungsmasse sehr sorgfältig abdichten. Achten Sie darauf, daß Ihr Fenster so befestigt ist, daß es der nächste Dieb nicht mit einem simplen Schraubenzieher herausschrauben kann (Schrauben innen vernieten).

B) Ventilation

Lüftungsklappen wie man sie häufig in LKW-Fahrerkabinen sieht, stellen eine relativ einfache, allerdings nicht regensichere Belüftung dar. Wir bauten eine solche Klappe über das Fahrerhaus, sie sorgt für einen kräftigen Luftdurchzug während der Fahrt. Eine weitere derartige Klappe bauten wir in den senkrechten Dachteil über der Küche, dort ist sie einigermaßen regensicher.

Wir suchten zusätzlich nach einer Dachluke, die so groß sein sollte, daß man von innen zum Fotografieren aufs Dach steigen konnte, außerdem wollten wir eine regensichere großflächige Belüftung über dem Bett. Eine solche Luke war nicht zu finden, daher bauten wir sie selbst (Abb. 9, Foto III/13). Sie besteht aus einer 28 x 46 cm großen Sperrholzplatte (10 mm), auf deren Oberseite eine rundum 8 cm größere Aluminiumplatte wasserdicht befestigt ist. Auf der rechten unteren Schmalseite ist eine senkrecht stehende 9 cm lange Stützplatte fest verschraubt. Eine in den Maßen gleichgroße Stützplatte ist gegenüber allerdings per Scharnier angebracht. Der Ausschnitt im Plastikdach ist 46,5 x 28,5 cm groß, an den Kanten wurde ein 3 x 3 cm dicker Holzrahmen fest mit dem Dach verschraubt. Auf der linken und der rechten Schmalseite sind jeweils zwei 6 mm Holzschrauben (Messing) soweit in den Rahmen geschraubt, daß sie etwa 12 mm herausstehen; ihre Köpfe sind abgeschnitten.

In die Stützen der Luke wurden den im Rahmen befestigten Stütz- Schrauben gegenüber Löcher von 6,5 mm 0 gebohrt, so daß die Stützen in die Schrauben einrasten können. Die Löcher sind in 3 Reihen mit je gleichen Abständen übereinander angeordnet, damit kann die Luke in 3 verschiedenen Höhen eingehängt werden. Das Einhängen geschieht so: Man klappt die linke Stütze nach innen (links in Abb. 9) und hat Platz, die rechte Stütze in der entsprechenden Stellung in die Schrauben einzuschieben. Nun klappt man die linke Stüzte zurück und hält dabei die Luke so, daß dort Schrauben und Löcher in dieselbe Lage treffen. Genauso kann man jetzt die Luke komplett aushängen, auf dem Dach ablegen und selbst hinaussteigen. Damit das gute Stück nicht hinunterfällt, ist sie mit 2 Lederriemen gesichert.

An eine weitere Lüftungsmöglichkeit müssen Sie unbedingt denken, wenn Sie Gas im Auto transportieren. Die Gasflaschen müssen in einem gasdichten Fach stehen, das nach unten einen Auslaß von 100 cm zum Abfluß von Gas bei Undichtigkeiten hat. Sie können - falls möglich - entweder seitliche Lüftungskiemen in Bodenhöhe anbringen oder entsprechende Löcher in den Boden schneiden. Wir taten letzteres und legten Fliegendraht so darüber, daß dort keine ungebetenen Gäste wie Mäuse zusteigen können.

Zur Querlüftung von unten nach oben (Kaminwirkung) bauten wir eine 17 x 15 cm große Bodenluke ein. Wegen des doppelten Bodens muß man vorsichtig eine Stelle suchen, an der man keine Leitungen o.ä. zersägt. Aus Abb. 8 geht die Lage der Luke (L) hervor (auch hier an ein Fliegendrahtgitter zum Abdecken denken).

C) Elektroinstallation

Wenn Sie eine zweite Batterie einbauen, müssen Sie auch ein paar Kabel im Auto verlegen, um die Innenbeleuchtung aus dieser Batterie speisen zu können. Diese Leitungen sollten Sie vor Einbau der Möbel und der Verkleidung verlegen. Zur zweiten Batterie gehört ein sog. Trennrelais, das für gemeinsames Laden, aber getrenntes Entladen der beiden Batterien sorgt. Sie können das auch mit einem Schalter stets selbst tun, aber im entscheidenden Moment haben Sie es vergessen.

Von der Lichtmaschine führt ein 4 mm Kabel zum Trennrelais, dessen Kontakt die zweite Batterie erst an den Ladestrom schaltet, wenn die Lichtmaschine Strom liefert. Zu den Verbrauchern sollte von der zweiten Batterie ein Kabel von 4 mm Querschnitt gelegt werden, das gleich nach der Batterie mit einer 16 A-Sicherung abgesichert sein muß. Dieses Kabel lassen Sie an günstiger Stelle in einem Sicherungskasten enden, von dem einzelne, mit 8 A abgesicherte 1,5 mm Leitungen zu den Verbrauchern führen, z.B. Steckdosen, Lampen, Radio etc. Zu größeren Verbrauchern (z.B. Kompressor-Kühlschrank), sollten Sie 4 mm Kabel verlegen. Wenn Sie eine Alarmanlage einbauen, dann können Sie die auch von der Zweitbatterie aus speisen, wegen des hohen Hupen-Stromes am besten mit einem separaten 4 mm Kabel. Jetzt können Sie die Alarmanlage so schalten, daß sie unentwegt hupt, bis die Batterie leer ist (in Deutschland verboten, maximale Hupzeit 30 Sekunden).

Arbeiten Sie bei der Elektroinstallation sorgfältig, sehr viele Brände entstehen wegen durchgescheuerter Isolation, daher auch lieber eine Sicherung mehr als weniger und für direkt Spannung führende Leitungen zusätzlich Isolierschlauch verwenden. Machen Sie sich einen genauen Lageplan der Kabelinstallation; wenn Sie nach Jahren einen Fehler suchen, werden Sie sich darüber freuen.

Nach unserer Erfahrung ist eine 25-Watt-Lampe (allerdings ohne Schirm) zum Lesen im Wagen ausreichend. Stromsparende "Transistorleuchten" verbreiten ungemütliches Licht.

D) Radio-Einbau

Wenn das Radio wie üblich in der Armaturentafel eingebaut ist, läßt es sich nur vom Fahrerhaus aus bedienen. Wir installierten es stattdessen im Dachbereich im Durchgang, dort läßt es sich noch vom Wohnbereich bedienen, und es fällt Dieben nicht sofort auf. Doch eine Antenne zeigt Dieben das vorhandene Radio ebenfalls an. Daher verlegten wir eine Kupferlitze innen unter dem Plastikdach entlang (was natürlich die Empfangsverhältnisse verschlechtert). Bei ganz schlechtem Empfang - speziell unseres, an diese Antenne auch angeschlossenen Kurzwellenradios - verwendeten wir ein zusätzliches, ca. 15 m langes dünnes Kabel, das auf der einen Seite mit der eingebauten Antenne verbunden ist und auf der anderen in einen Baum gehängt wurde und ganz deutlich den Empfang verbesserte.

Wenn unterwegs einer Radio hören, der andere aber schreiben, lesen oder seine Ruhe haben will, gibt es Probleme, die sich durch einen Kopfhörer einfach vermeiden lassen.

E) Blitzschutz

Ein normales Auto ist ein "Faraday'scher Käfig", eine elektrisch isolierende Büchse und daher vor Blitzeinschlag sicher. Ein Auto mit Plastikdach ist das nicht mehr. Wir verlegten deswegen Maschendraht zwischen Plastikdach und Deckenverkleidung und verbanden ihn gut leitend mit der Karosserie. Ob der uns wirklich vor Blitzschlägen schützte, können wir nicht nachweisen. Wenn aber im Tropengewitter Blitze wie Granaten in unmittelbarerNähe einschlagen, fühlt man sich ein bißchen wohler.

F) Wärmedämmung und Verkleidung

Zumindest gegen die deutsche Kälte und gegen das damit verbundene Kondenswasser sollten Sie Ihr Auto schützen. Gute Isoliereigenschaften weist Styropor auf, das allerdings einen Schmelzpunkt von 60 - 80 Grad hat. Diese Temperatur kann auf dem Karosserieblech erreicht werden. Ein Trick, das Styropor zu schützen ist, 10 mm dünnen Schaumgummi von innen auf die Karosserie zu kleben und darauf das Styropor. Die Isolierschicht sollte mindestens 20 - 30 mm stark sein, wir paßten sie immer der Dicke der Holme an. Alternativ zu Styropor setzt sich im Wohnmobil mehr und mehr Polyethylen(PE)-Schaum durch. Dessen Oberflächen sind vollkommen geschlossen, so daß keine Feuchtigkeit (Kondenswasser) eindringen kann. Die Isoliereigenschaften sollen sogar besser als von Styropor sein.

Der Fußboden kann eiskalt werden. Er sollte mit Bitumenplatten ausgelegt werden, über die eine Sperrholzplatte (sie muß nicht unbedingt wasserfest sein) von 10 - 15 mm Dicke kommt, darauf legten wir einen PVC-Filzbelag und schließlich obenauf ein Reststück Teppich-Auslegware. Trotzdem dringt im Winter die Kälte sehr schnell durch.

Die Innenverkleidung soll der Wohnung wenigstens einen gemütlichen Anstrich geben, zusätzlich soll sie leicht reinzuhalten sein. Den letzten Zweck erfüllen kunststoffbeschichtete Hartfaserplatten, die aber relativ schwer sind. Dünne Sperrholzplatten sind leichter und lassen sich besser in die Rundungen drücken. Angeblich speziell für den Wohnmobilbau werden 3 mm Pappelsperrholzplatten hergestellt, deren Oberfläche kunststoffbeschichtet ist, allerdings mit einem ziemlich spießigen Dekor.

A) Betten-Bauen

Tagsüber dient die vordere Betthälfte als Sitzbank. Die Rückenlehne (C) (siehe auch Abb. 1) ist am oberen Ende mit Scharnieren an der Oberkante der Staufächer (B) montiert. An der Unterkante der Rückenlehne ist wiederum mit Scharnieren (hier Klavierband) die Sitzfläche (D) befestigt. Die Sitzfläche liegt auf der Truhe (E) auf, die zur Rückenlehne hin abgesenkt ist, damit man bequemer sitzt. An der Vorderkante der Sitzfläche ist eine kräftige Winkelschiene über die ganze Länge montiert.

Rechts und links neben der Sitzfläche sind in die Seitenwände des Wagens Stützen für das Bett eingelassen. Abb. 10 zeigt je ein fest montiertes unteres Stützbrett, das auf dem Autoboden aufsteht und auf jeder Seite je eine bewegliche Stütze, die auf den Stützbrettern stehen. Auf der Oberkante der beweglichen Stützen ist eine Aluminium-U-Schiene montiert. Diese beweglichen Stützen werden von Federn (bzw. Gummipuffern) zum Wageninneren gedrückt. In der Position "Sitzbank" sind sie durch Riegel so arretiert, daß sie mit der Verkleidung bündig abschließen.

Alle Holzteile der Bettkonstruktion bestehen aus 16 mm Tischlerplatten. Als Polster für Bank und Bett zugleich dienen 7 cm dicke Matratzen aus festem Schaumstoff, die mit Baumwollstoff bezogen sind (Reißverschlüsse für's Waschen vorsehen!). Die Matratzen sind in den Abmessungen wie die Teile (1), (2), (3) und (4) unterteilt. Weil sich die Matratze, die auf der Sitzfläche der Truhe liegt, beim Öffnen der Truhe (also Anheben von (4)) verklemmt, bauten wir in die Sitzfläche ein zweites Scharnier, das 14 cm (Dicke von 2 Matratzen) vom Scharnier zwischen (3) und (4) entfernt ist (Abb. 11). Jetzt läßt sich der vordere Teil von (4) leicht hochklappen, der Zugang zur Truhe (5) ist einfacher.

Zum Betten-Bauen (siehe Abb. 11, Foto III/1) legt man zunächst die Rücken- und die Sitzmatratze auf (2) ab, dann klappt man die Sitzfläche nach oben (Abb. 11A). Jetzt löst man die Arretierung der Stützen (Abb. 10), dann hebt man Rückenlehne und Sitz gemeinsam (Abb. 11B) nach oben. Sobald die Waagerechte erreicht ist, packen die U-Schienen der Stützen die seitlichen Kanten der Rückenlehne, sie rasten ein und stützen dieses Teil sicher ab. Dann wird die Sitzfläche vorgeklappt (Abb. 11C) und rechts und links in je eine Kette eingehängt - wenn jetzt noch die Matratzen in die richtige Lage geschoben sind, ist das Bett fertig.

Das Einhängen des Kopfteils in Ketten hat zwei Vorteile: man kann die Neigung der Kopfebene verändern und damit eine nicht waagerechte Stellung des Autos halbwegs kompensieren; außerdem stehen keine andernfalls nötigen Stützen im Weg herum. Die Ketten sind am Holm links neben der Schiebetür bzw. gegenüber befestigt. Sie sind gegen Klappern mit Stoff überzogen und dienen während der Fahrt als Haltegriffe (Foto III/3). An der Winkelschiene der Kopfteilvorderkante sind 2 Karabinerhaken (Foto III/1) angebracht, um ein einfaches Einhängen der Ketten zu ermöglichen.

B) Reise-Wiege

Häufig mag man sich während der Fahrt ein wenig ausstrecken. Das wäre im Bett möglich. Jedoch liegt das Bett relativ hoch im Wagen, Schaukeleien auf schlechten Straßen teilen sich umso eher dem Magen mit. Wir legen uns auf die Sitzbank. Dabei besteht die Gefahr, daß man bei scharfem Bremsen nach vorn geschleudert wird. Wir befestigten daher über die gesamte Länge der Sitzfläche an deren Vorderkante ein ca. 35 cm breites, kräftiges Segeltuch, durch dessen freie Längsseite ein starkes Teppichband läuft. Dieses Band wird rechts und links in je eine Öse eingehängt, die an den Mittelholmen in 30 cm Höhe über der Sitzfläche (4) angebracht sind. Man kann sich in dieser - zwar nur 150 cm langen - Wiege vorzüglich ausruhen oder unbesorgt schlafen: bei plötzlichem Bremsen kann nichts passieren.

A) Küchenschrank

Der Herd (A) (Abb. 5, Foto III/4) verbirgt sich während der Fahrt unter einem Deckel, der an der linken Wand mit kräftigen Scharnieren befestigt und in der Mitte einmal quer mit einem Klavierbandscharnier (Messing) unterteilt ist. Zum Kochen klappt man den Deckel zurück und stützt ihn ab, wie Abb. 6 (F) zeigt. Damit ist eine zusätzliche Arbeitsfläche gewonnen.

Unter dem Herd befindet sich die Waschbeckenschublade (B) mit einem passenden Plastikwaschbecken und Wasserhahn (E). Die Schublade läuft auf Metall-Schubladenschienen. Zu- und Abwasserschläuche müssen beweglich sein, daher ergab sich für den Abwasserschlauch automatisch das in Abb. 6 gezeigte Knie, das das Abwassersystem nach unten geruchsfrei abschließt (wichtig bei Abwassertank). Die Abwasserleitung verläuft an der Beifahrersitz- Rückwand direkt nach unten und auf die linke Wagenseite. An ihrem Ende ist ein Schnellverschluß für einen Abwassersack angebracht.

Unterhalb des Waschbeckens ist der Küchenschrank ganz gezielt nach den Abmessungen der verwendeten Geräte unterteilt. Z.B. ist das Fach (H) eine Schublade, in der Teller und ähnlich hohe Dinge stehen. Zwei weitere Schubladen (C) beherbergen die häufig benötigten Utensilien wie Bestecke, Gewürze etc. - Schubladen vereinfachen den Zugriff sehr, hier investierte Bauzeit zahlt sich aus.

B) Gas-Installation

Bedenken Sie, daß Gas ein gefährliches Medium ist; immer wieder werden Todesfälle von Campern bekannt, die eindeutig auf den sorglosen Umgang mit Gas zurückzuführen waren. Besorgen Sie sich vorher die "Richtlinien für die Installation von Flüssiggasanlagen in Fahrzeugen" und die für die letztlich notwendige Abnahme nötigen "Technischen Regeln Flüssiggas". Die Gasanlage muß nach Fertigstellung von einem autorisierten Fachmann abgenommen und jeweils vor dem TÜV-Besuch überprüft werden. Überlegen Sie ernsthaft, ob Sie die Anlage nicht lieber komplett vom Fachmann installieren lassen.

Wir stellten unsere Gasflaschen in das dem Flaschendurchmesser angepaßte Fach (T). Vom Regler der "Betriebsflasche" führt ein Schlauch zu Schnellschließventilen für Herd und Kühlschrank. Vom Herd-Schnellschließventil aus ist ein Ermeto- Gasrohr bis in die Nähe des Herdes gut geschützt und fest verlegt. Vom Ende des Rohres führt ein Schlauch zum Herd. Eine Schlauchinstallation dieser Art darf heute nur noch der Hersteller ausführen (aus eigner Erfahrung: bei uns verdrallte sich der Schlauch, kam der Flamme zu nahe, schmolz und verursachte ein loderndes Feuerwerk). Unterhalten Sie sich zumindest vorher mit einem Fachmann, um bei der Abnahme keine Pleite und andrerseits das Ende der Reise ohne Gasgefahr zu erleben.

C) Tisch-Konstruktionen

Fest eingebaute Tische stören im engen VW-Bus. Wir verwenden eine Kleiderschranktür (M1) als Tisch (Abb. 8 oben, Foto III/5), das tut der Kleiderschrankfunktion keinen Abbruch. Diese Platte (45 x 55 cm groß) bewegt sich um ein unteres Scharnier und wird in der Tischstellung auf der linken Seite von einer Kette gehalten. (Im Möbelhandel erhältliche Halterungen erschienen uns zu anfällig, Ketten gibt es in jedem Land der Erde).

Unser Außentisch ist geländeunabhängig, er wird an der Außenwand des Küchenschrankes eingehängt und mit 2 Stützen in der Schiebetürlaufrille abgestützt (Abb. 13, FotoIII/4). Der Tisch (45 x 55 cm) kann außerdem innen neben den Kleiderschranktisch, vor (14), eingehängt werden, um die Tischfläche zu verdoppeln.

Diese Tischplatte läßt sich außerdem als Schreibtischplatte im Fahrerhaus verwenden. Dazu befestigen wir unter dem Tisch ein 41 cm langes und 10 cm breites Brettchen mit einem Scharnier so, daß es - herumgeklappt - die rechte Tischseite um etwa 3 cm überragt. Dieses Teil wird in entsprechenden Ösen im Handschuhfach eingehängt, vom Dach herunter kommen Ketten, die die Vorderkante des Tisches halten (Foto III/6).

A) Wasseraufbewahrung

Die simpelste Lösung der Wasserversorgung ist ein Kanister mit Auslaufhahn, der direkt über dem Waschbecken befestigt wird. Kanister mit Hähnen sind jedoch sehr unpraktisch zu stapeln (wenn man mehrere gleiche mitnimmt). Wir suchten einen Kanister mit Schlauchanschluß auf der Oberseite. Weil es diese damals nicht gab, besorgten wir trinkwasserechte Weithalskanister. Neben dem Deckel wurde ein 13 mm Loch gebohrt und in diesem ein Messingrohr mit Gewinde mit Dichtungen verschraubt. Vom Messingrohr führt im Innern ein Schlauch bis zum Kanisterboden, außen hängt ein kurzes Stück Schlauch, am Ende mit einer Schnellkupplung versehen. Für den Luftausgleich des Kanisters wurde ein Fahrrad-Rückschlagventil zusätzlich eingebaut. Wir besaßen 4 derartige 12-Liter-Kanister und kamen mit dem Wasservorrat bis auf Wüstenfahrten und wenige andere Gelegenheiten aus (zusätzlich Faltkanister einpacken).

Es empfiehlt sich, anstelle der üblichen Plastikschläuche - aus denen sich Weichmacheranteile auslösen -, trinkwasserechte Schläuche zu verwenden. Diese sind nicht leicht zu bekommen, einige Expeditionsausrüster bieten (z.B. Woik, Stuttgart) sie an. Die Fa. Sahlberg in München vertreibt Schläuche dieser Art unter der Bezeichnung "Bierschlauch".

Das Wasser muß aus dem Kanister in die Küche befördert werden. Um allen Problemen mit Pumpen etc aus dem Weg zu gehen, lassen wir die Schwerkraft dieses Werk vollbringen (wobei wir, physikalisch gesehen, den Wasserkanister durch Hochheben erstmal mit dieser Energie aufladen). Foto III/7 zeigt deutlich den Platz der Wasserkanister über der Küche. Ein leerer Kanister kann sehr einfach durch Lösen der Schnellkupplung ausgewechselt werden. Von der Kupplung am Kanister verläuft die Wasserleitung (wie Abb. 7 als dick gestrichelte Linie zeigt) im Fahrerhaus nach unten und dann weiter zum Küchenschrank und zum Wasserhahn.

Um nun das Wasser aus dem Kanister in die Leitung zu bekommen, muß man erst einmal den Höhenunterschied zwischen Wasserspiegel im Kanister und höchstem Punkt der Wasserleitung überwinden. Dazu genügt es, im Tank Überdruck durch Hineinblasen zu erzeugen (indem man ein kurzes Schlauchstück auf das Fahrradventil aufsetzt; in den letzten Jahren haben wir das Fahrradventil durch einen Schlauchanschluß mit Schnellkupplung ersetzt). Häufig wird auch die Luftblase, die beim Kanister-Wechseln in der Leitung entsteht, mitgerissen, sobald man Wasser laufen läßt (sofern die Leitung nicht komplett leer ist).

Es zeigte sich, daß ein zweiter Wasserhahn sehr vorteilhaft wäre. Daher bauten wir hinter den Beifahrersitz einen an einer Alu- Schiene befestigten, herausklappbaren Hahn, den wir nicht mehr missen möchten. Einzelheiten zeigt Foto III/8.

B) Filter-Anlage

Da in vielen Ländern kein hygienisch einwandfreies Trinkwasser zu bekommen ist, suchten wir nach einer möglichst wenig aufwendigen und bedienungsfreundlichen Wasserfilter-Anlage. Wir entschieden uns zum Katadyn-Haushaltsfilter, der aus Platzgründen nur noch hinter dem Beifahrersitz in der in Foto III/8 gezeigten Position untergebracht werden konnte. Vom rechten Kanister in Foto III/7 führt ein Schlauch zum Filter, von diesem rechts ein Schlauch zu einem in (14) stehenden "Sauber-Kanister". Je nach Verschmutzung benötigen 12 Liter Wasser 2 - 3 Stunden zum Filtern.

Das Wasserleitungsnetz des Campers wird jetzt nur noch von gefiltertem Wasser aus Sauberkanistern versorgt, d.h. sobald ein Sauberkanister leer ist, hängen wir ihn an den Filter, nach ein paar Stunden ist er gefüllt. Dieweil reicht der Vorrat des anderen Sauberkanisters.

Bei den ersten Filter-Versuchen zeigte sich, daß bei leerem Schmutzigwasserkanister Luft in das Filtergehäuse dringt, die jedesmal entfernt werden muß. Daher legten wir vor dem Einlauf und nach dem Auslauf eine Schlauch-Schleife (Foto III/8): sobald sich die Zulaufleitung bis zum höchsten Pegel des Auslaufs (also oberster Punkt der Schleife) entleert hat, herrscht Druckausgleich, der Rest Wasser in der Zulaufschleife wird nicht auslaufen, es kann keine Luft in den Filter gelangen.

Alternativ besteht die Möglichkeit, den Filter ganz einfach auf den Kopf zu stellen: dann sind Zu- und Auslauf ohnehin oben, das Filtergehäuse wird immer mit Wasser gefüllt sein. Leider fanden wir bei unserem VW-Bus zunächst keinen Platz für den Filter in dieser Position; erst Jahre später wagten wir, hinter dem Beifahrersitz ein Stück Blech so auszuschneiden, daß der Filter auf dem Kopf stehen konnte und die Schlauch-Schleifen damit überflüssig wurden.

Zusätzlich versahen wir den Filter mit einem Entlüftungshahn, um nach dem Reinigen (das in Südindien manchmal täglich nötig war) die Luft im Gehäuse abzulassen. Auf Foto III/8 ist kurz vor dem Filter ein weiterer Schlauch zu erkennen. Dieser mit einem Absperrhahn versehene Schlauch ist nögig, um beim Ansetzen eines neuen Schmutzig-Kanisters die Luft aus dem Zulauf zum Filter zu lassen; d.h. man öffnet den Hahn, der Wasserrest im Schlauch reißt die Luft mit und saugt das Wasser aus dem Kanister an.

Sehr simpel läßt sich das Filterproblem durch folgendes System lösen: eine Filterkerze wird liegend unten in einen Weithals- Wasserkanister so eingebaut, daß der Filterauslauf aus dem Kanister herausschaut und mit einem Ablaufschlauch versehen werden kann.

Zum Aufbewahren von Kleimkram, Lebensmittelvorräten etc. eignen sich vorzüglich rechteckige Tiefkühlplastikboxen (runde bedeuten Platzverschwendung).

Die beiden Stauräume (B) (Abb. 1) sind so groß, daß man Ersatzreifen und ähnliche sperrige Dinge unterbringen kann. Raum (F) war ursprünglich für ein Schlauchboot geplant, er ist wagenbreit (und wurde noch nie von einem Zöllner entdeckt). Die Truhe (E) ist in 5 Einzelfächer unterteilt, von denen eins vorn zugänglich ist (Foto III/3).

Im Dach liegt das Fach (G), das bei den angegebenen Abmessungen die Bewegungsfreiheit im Bett nicht stört. Fach (H) entstand primär als Verkleidung des häßlichen Hecktürgestänges, daher können auch nur Dinge wie Socken und Taschentücher dort untergebracht werden. Die beiden Stauräume (Q) im Fahrerhaus wurden ebenfalls so in den Abmessungen gewählt, daß genug Bewegungsfreiheit bleibt. Sie sind mehrfach unterteilt für Schreibmaschine, Papier, Bücher etc.

Das Safe (P) wurde aus Blech zusammengeschweißt, die Klappe ist mit einem Sicherheitsschloß dreifach verriegelt. Weil das Safe so hoch wie die Sitze und mit ähnlichfarbenem Teppich belegt ist, fällt es den wenigsten Leuten (Zoll z.B.) auf. Dort ist die umfangreiche Fotoausrüstung immer griffbereit, staubgeschützt und relativ kühl untergebracht.

Der obere Teil des Kleiderschranks paßt sich der Dachkrümmung an, daher wäre eine Kleiderstange sehr kurz. Stattdessen wurde ein Flacheisen (quer) entsprechend der Krümmung gebogen und zum Einhängen der Kleiderbügel mit vielen 8 mm Löchern versehen.

In Indien ließen wir uns Medizinschränkchen bauen, um den verlorenen Platz hinter Fahrer- und Beifahrerkopf, oberhalb der Sitzlehnen, zu nutzen. Sie sind 36 cm hoch, 34 cm breit und 6 cm tief. Die Türen dienen gleichzeitig als eine Art Kopfstütze (als wir den Bus 1970 kauften, gab es keine Kopfstützen).

A) Einbruchsicherung

Gegen Einbruch kann man sich nur bedingt schützen. Der Schutz ist aber schon erreicht, wenn dem Dieb die Mühe mit Ihrem Wagen zu groß wird und er weitergeht. Verbarrikadieren Sie die Fenster von innen durch Längs- und Querstangen (z.B. 16 mm Stahlrohr, mit Hohlnieten festgenietet). Im Fahrerhaus stören Stangen vor dem Fenster. Wir nieteten U-förmige Halterungen an die Türrahmen vorn: bei geöffneter Tür schaut das "U" mit der offenen Seite nach außen (Foto III/12) oben). Sie können also die Stange von außen bei geöffneter Tür einlegen. Sobald die Tür geschlossen ist, arretiert sie die Stange.

Diebe aber schlagen das Fenster ein, öffnen die Türverriegelung und steigen bequem ein. Daher muß man die Türen durch zusätzliche Schlösser sichern, die man komplett kaufen kann. Wir verwendeten stattdessen VW-Türschlösser vom Schrottplatz, die so umgeändert und eingebaut wurden, daß ein Hebel C (Abb. 13) vom Schloß S nach rechts gedreht wird, dabei schiebt H den Bolzen E, der im Türholm gelagert ist, aus dem Holm heraus in ein gegenüberliegendes Loch in der Tür. Der Bolzen hat 10 mm 0, d.h. U-Halterung Sie müssen 10 mm Löcher in Holm und Tür bohren. Foto III/11 zeigt den Einbauplatz von Schloß und Bolzen der Fahrertür (die Tür ist offen, der Bolzen ist links neben dem Schloß zu erkennen). An der Schiebetür ist (hinten) dasselbe System montiert.

Am Holm zwischen Schiebe- und Beifahrertür wäre dafür zu wenig Platz, daher bastelten wir eine andere Lösung, die etwas kompliziert aussieht, aber einfach zu bedienen ist. Wenn der Hebel in Foto III/9 nach oben gelegt wird, schiebt sich auf der anderen Seite wiederum ein Bolzen (Foto III/10) in die Beifahrertür. Bevor man also die Schiebetür abschließt, legt man den Hebel nach oben, die Beifahrertür ist arretiert. Wenn jetzt das Sicherheitsschloß der Schiebetür abgeschlossen wird, ist gleichzeitig die Beifahrertür abgesichert.

Den Mechanismus soll Abb. 14 erklären: am Hebel E ist der Bolzen D drehbar gelagert, Hebel E wiederum kann im Langloch des Haltewinkels B sowohl gleiten als auch sich drehen. Dreht man nun E nach oben, dann muß er zwangsläufig im Langloch nach unten gleiten, weil seine Drehbewegung zusätzlich vom Lager A bestimmt wird. Sobald sich E um 180 Grad nach oben gedreht hat, ist er am unteren Ende des Langlochs angekommen (Abb. 14 rechts). Da aber in dieser Lage der Drehpunkt A sich um 5 + 5 = 10 mm gegenüber dem Langloch verschoben hat, wurde der Bolzen um diese Entfernung, also 10 mm tief in die Tür hineingeschoben. Diese 3 Teile sind sehr simpel, mit Bohrmaschine, Feile und Säge leicht nachzubauen (sehen Sie genügend Spiel für die tatsächlich auf komplizierten Kurvenbahnen verlaufenden Bewegungen vor).

Bauen Sie zusätzlich eine Alarmanlage ein, bei der vorgesehen ist, sie mit einem Schalter von außen einzuschalten. Wenn Sie die Sache etwas komfortabler gestalten wollen, dann verwenden Sie stattdessen einen Schalter, den Sie an eins oder beide der oben beschriebenen Sicherheitsschlösser so ankoppeln, daß mit dem Schließen der Schlösser automatisch auch die Alarmanlage eingeschaltet wird. Weiterhin haben wir einen Schalter für die Alarmanlage am Bett angebracht: Als in Teheran jemand nachts auf Dach stieg und wir unversehens hupten, verschwand er wie der Blitz.

Als weitere Sicherheitsmaßnahme sei ein versteckt angebrachter Batterieschalter genannt, mit dem sämtlicher Strom - also auch der zum Starten - abgeschaltet werden kann.

B) Ölkühler

Wir waren den ewigen Ärger mit dem zu heißen Motoröl so leid, daß wir uns vor unserem dritten Aufbruch nach Asien einen Eigenbau- Ölkühler zulegten. Obwohl die Fälle immer seltener werden, daß Globetrotter heute noch mit luftgekühltem VW-Bus-Motor auf Reisen gehen, wollen wir doch diese wichtige Anregung geben.

Aus dem Tuning-Shop stammt eine Zusatzölpumpe, die über eine Spezialmutter auf der Lichtmaschinenwelle und einen Keilriemen angetrieben wird. Sie saugt das Öl über ein Anschlußrohr, das in den Ölablaßdeckel gelötet wurde, aus dem Sumpf.

Von der Pumpe führt ein flexibler Öldruckschlauch zu einem alten VW-Ölkühler vom Schrottplatz, an den zwei Anschlußnippel gelötet wurden. Das Öl durchströmt den Kühler und wird vom Auslaß zum nächstgelegenen Zylinderkopfdeckel, in den ebenfalls ein Anschlußnippel gelötet wurde, per Öldruckschlauch geführt. Der Ölkühler sitzt in einem Blechgehäuse (aus einer großen Teedose zusammengelötet) in das ein elektrischer Ventilator hineinpustet. Die warme Abluft wird mit einem Luftschlauch aus dem Motorraum hinaus ins Freie geleitet (wichtig, nicht in den Motorraum blasen!). Das Kühlgehäuse samt Ventilator fand rechts über der Batterie Platz. Mit dem zusätzlichen Kühlkreislauf fällt die Temperatur um etwa 8 - 10 Grad; das ist genug, um 130 Grad Öltemperatur bei vernünftiger Fahrweise nicht mehr zu überschreiten.

Alle auf dem Tuning-Markt angebotenen Ölkühlsysteme sind wesentlich teurer. Hinzu kommen häufig sehr lange, unter dem Wagenbogen verlegte Öldruckleitungen, die natürlich allen Angriffen im Gelände ausgesetzt sind.

Wir trafen immer wieder VW-Bus-Fahrer, die direkt hinter die Lufteinlaß-Schlitze 3 - 4 cm breite Blechstreifen montierten, die wie abstehende Ohren aussehen. Diese Streifen sollen Luft vor dem Einlaß stauen und demzufolge mehr Luft durch das Kühlsystem pressen. Genaue Angaben in Grad Celsius Temperatur-Senkung konnten wir nie erfahren.

Sehr verbreitet ist der "Trick", mit offener Motorraumklappe zu fahren. Das bringt mit Sicherheit keinen Gewinn. Abgesehen vom viel höherem Staubanfall im Motorraum wird natürlich der vom Luftkanal her kommende Überdruck eliminiert. Den Vogel in dieser Richtung schoß ein Mensch ab, der die Abdeckbleche im Motorraum entfernte, um den Luftzutritt zu erhöhen. In Wirklichkeit erhöhte er den Staub im Motorraum so, daß nach kurzer Zeit der Motor aufgearbeitet war.

C) Handgas

Es gibt so schnurgerade langweilige Straßen (nicht in Deutschland), da ist der Fuß auf dem Gas überflüssig. Ein Handgas läßt sich mit gringem Aufwand bauen. Man befestigt kurz vor dem Gaspedal aber unter dem Wagenbogen einen Winkel (Abb. 17). Von dort führe man einen Fahrradbowdenzug an eine gut erreichbare Stelle im Fahrerbereich. Dort wird ein entsprechender Feststellhebel aus dem Fahrrad- bzw. Motorradhandel befestigt. Nun muß noch die Verbindung zwischen Bowdenzug und Gasseil hergestellt werden. Dazu hängt man am Gaszug eine feingliedrige Kette ein und verbindet sie mit dem Ende des Bowdenzuges (theoretisch könnte man diesen auch direkt am Gasseil befestigen, er ist jedoch zu steif). Tritt man jetzt das Gaspedal und schiebt den Feststellhebel nach, so ist die Stellung arretiert. - Verwenden Sie das Handgas nur auf menschenleeren Straßen, also außerhalb Mitteleuropas!

In unseren neuen Bus haben wir eine automatische Geschwindigkeitsregelung eingebaut, die in den USA für $ 130 gekauft wurde (in Deutschland wesentlich teurer), sich aber langfristig schon deswegen amortisieren wird, weil man dann vermutlich insgesamt langsamer fährt, weniger Sprit verbraucht - und sich u.U. Strafmandate erspart.

D) "Schiebetür-Öffner"

Man sollte in einem Camper einen Notausstieg haben, der sich schnell öffnen läßt. Da das Schiebetürschloß vom Küchenschrank verdeckt wird, befestigten wir zum Öffnen der Tür von innen am Schloß (unsere Tür hat nur hinten ein Schloß) ein kräftiges Seil: wenn man daran zieht, springt die Tür auf. Um die richtige Befestigungsstelle zu finden: Türverkleidung abnehmen und beim Türöffnen beobachten, welche Stange für den Vorgang "Öffnen" zuständig ist. An dieser Stange (oder bei Modellen mit Bowdenzug an entspr. Hebel) "Zugseil" befestigen, einen 3 cm langen Schlitz dort in die Türverkleidung sägen, wo das Seil herausschauen soll. Dieses Seil war ursprünglich für schnelles Öffnen in Notfällen (Feuer etc.) gedacht, hat sich aber für den täglichen Gebrauch als ungeheuer vorteilhaft erwiesen.

E) Krimskrams

Vielfach unterteilte Hängetaschen aus kräftigem Stoff eignen sich vorzüglich, um allen möglichen Krimskram vom Kamm bis zum Kugelschreiber unterzubringen. Derartige Taschen stören nicht an den senkrechten Wänden im Dachgeschoß über dem Bett und z.B. an der Beifahrertür. - Sie gewinnen mindestens doppelt soviel Platz und Übersicht im Handschuhfach, wenn Sie es Ihren Bedürfnissen entsprechend mit dünnen Sperrholzbrettchen unterteilen.

Im neuen Bus haben wir in die hinteren Seitenwandverkleidungen Klappen eingebaut, hinter denen so manches Kleinzeug verschwindet. Denn wegen der recht dicken Dachholme entstand hinter der Verkleidung ziemlich viel ungenutzter Platz. - In den Hohlräumen der Heck-Klappe werden die Planen verstaut, die als Regen- bzw. Sonnenschutz über den Schiebetüren angebracht werden können.

F) Moskitonetze

Moskitonetze sollen sicher vor Insekten schützen, andererseits aber die Luftzirkulation möglichst nicht behindern. Normalerweise baut man Moskitonetze wie ein Zelt übers Bett, das ist im Camper nicht nötig und behindert nur den Luftaustausch in heißen Tropennächten. Wir klebten daher ein Klettband vom Bett, d.h. Kopfteil an der Schiebetürseite, an der Seitenwand hinauf, am Dach entlang und auf der anderen Seite wieder bis zum Bett hinunter. Dort wird im Bedarfsfall ein mit einem entsprechenden Klettband versehenes Moskitonetz "angeklettet" und in der Bettebene unter die Matratze geschoben. In Thailand erlebten wir Moskitos, die jede auch nur kleinste Chance zum Stechen nützten, so daß wir im unteren Viertel des Netzes Plastik einnähten, weil die Biester durchs Netz in den dort liegenden Arm stachen. - Es lohnt sich, noch hier alle Lücken zu untersuchen, durch die Moskitos schlüpfen könnten und diese noch hier sorgfältig abzudichten.

Mit dem auf dem Markt angebotenen Moskitonetz für die Heck-Klappe läßt sich dieser Teil nicht sicher schließen. Daher befestigten wir ein Netz mit einer Leiste unterhalb der Oberkante der Hecköffnung (das Netz bleibt ständig dort). Die Stützen der Klappe laufen in einer Art Netzschlauch, der auf der einen Seite mit Draht fest an der Stütze befestigt, auf der anderen in das Netz eingenäht ist. An den Seiten der Heckklappenöffnung wurde wiederum Klettband verklebt, auf dem das Netz dann geklettet und in der Waagerechten unter die Matratzen geschoben wird.

Die Schiebetüröffnung läßt sich leider mit Moskitonetz nicht sicher abdichten. Ein Kompromiß ist ein türgroßes Netz, das in der Dachrinne eingehängt und an den Seiten mit Magneten oder Magnetband gehalten wird. - Als Stoff für Moskitonetze eignet sich Gardinen- Tüll.

G) Elektrisches Zubehör

Die folgenden elektrischen Anlagen sollen nur eine Anregung sein, sie können, wenn nicht im Handel erhältlich, zum Teil nur von Fachleuten gebaut werden:

a) Ein Zerhacker (Spannungswandler) zum Betreiben von 220 V- Wechselstromgeräten wie Blitzlichtgerät, Rasierapparat etc. aus der Autobatterie.

b) Eine akustische Motorkontrolle, die bei fehlendem Öldruck oder fehlender Kühlung oder zu hoher Drehzahl akustischen Alarm schlägt.

c) Mit dem "Scharfmachen" der Alarmanlage den Strom im ganzen Auto über ein bistabiles Relais abschalten.

d) Eine Blitzlichtanlage mit Blitzen an jeder oberen Fahrzeugecke, die bei Einbruch oder Überfall in schneller Blitzfolge Angreifer blendet.