13. Ausbau von VW-Bussen ab Baujahr 1979

Mit dem derzeit (Anfang 1989) letzten, 1979 eingeführten Modell änderte VW einige Details, die teils nachteilig, teils zum Vorteil des Campers gerieten.

Nehmen wir zunächst die Nachteile. Am ärgerlichsten ist die Service-Klappe für den Motor auf dem Motorraum. Sie bringt dem Mechaniker zwar viel Bequemlichkeit, den Wohnmobilisten stellt sie leider vor die unabänderliche Tatsache, den Mechaniker in seinem Wohnbereich eindringen lassen zu müssen. Das kann in Ländern, in denen schnell etwas verschwindet, zu erheblichen Wegräum-Arbeiten führen. Ärgerlicher ist jedoch, daß man diesen Platz stets zugänglich halten muß. Die kommerziellen Ausbauer haben sich dazu nichts anderes einfallen lassen, als das Bett weiterhin direkt auf dem jetzt viel tiefer liegenden Motorraum zu belassen. Damit wird wertvoller Platz in günstiger Schwerpunktlage verschenkt.

Als weiteren erheblichen Wohnmobil-Nachteil sehen wir, daß sich der Wagen aus aerodynamischen Gründen immer mehr von der Idealform des rechteckigen Kastens in Richtung Pyramide fortentwickelt hat: Das führt bei verbreiterter Grundfläche zu keinem nennenswerten Volumengewinn und, für den Bastler, zu noch mehr Abschrägungs- und Anpassungsarbeiten.

Im Fahrerhaus hat sich mehr Plastik breit gemacht, ein Tunnel wurde als Stolperstelle zwischen Fahrer- und Beifahrersitz gebaut, der Handbremshebel platzfressend von der ehemals nicht störenden Stelle unter der Armaturentafel neben den Fahrersitz verlegt. Die Wasserkühlung verlangte nach einem Kühler im Bug, damit ist der so praktische Ersatzradplatz endgültig verschwunden, im Heck sind die inzwischen fast arbeitslosen Luftkanäle zum Gedenken an Herrn Porsche erhalten geblieben - so, wie im Bug ein Loch für den Kühler geschaffen wurde, hätte man die Kanäle zum Nutzen von zusätzlichem Innenraum wenigstens ausdünnen können.

Daß wir uns wegen der wesentlich besseren Geländegängigkeit zum Synchro entschieden haben, wurde schon mehrmals erwähnt. Daß dieses Auto jedoch in Graz von Steyr-Puch zusammengeschraubt wird und man dabei offensichtlich in Details großzügig vorgeht, schließen wir aus der Tatsache, daß bei unserem Wagen im Bodenbereich der Decklack auf Konservierungsüberzug aufgespritzt wurde, oder daß der mehrere hundert DM teure Unterbodenschutz nur dort aufgetragen war, wo man bequem hinkommt; wichtigere Stellen blieben dem Angriff von Wasser und Salz ausgesetzt. - Vom Preis dieses Wagens sollte man gar nicht reden.

Auch können wir die Probleme nicht verschweigen, die wir bis Anfang 1989, in gut zwei Jahren und erst knapp 30 000 km mit dem Wagen hatten: von der auslaufenden Batterie über einen undichten vorderen Stoßdämpfer und eine undichte Einspritzpumpe bis zum zeimaligen Ölaustritt aus dem Motor wegen undichtem Simering der Kurbelwelle, um nur die dicksten Brocken zu nennen.

Wenn Sie sich für den Synchro interessieren, so sollten Sie sich ernsthaft Gedanken über die Version mit den 16-Zoll-Rädern machen. Nach unseren Erfahrungen im Gelände ist die Bodenfreiheit mit den Normalrädern doch arg gering, wir würden heute die höher stehende Version bestellen (die damals noch nicht angeboten wurde). Weiterhin wäre wohl das sog. Schlechtwegepaket als ein wichtiger Mehrausstattungspunkt für Leute zu empfehlen, die häufig im Gelände herumfahren. Wir entschieden uns zunächst für die normalen 185/14-Reifen, um auf diese Weise eine Ersatzreifenwanne unter dem Vorderwagen zu bekommen. Der größere 205/14-Reifen paßt zwar mit verlängerter Halteschraube in die Wanne, er wird aber werksseitig dort nicht untergebracht, sondern er liegt im Wohnbereich im Weg herum; der Raum unter dem Vorderwagen wird dann durch eine starke Blechplatte geländegünstig (größerer Böschungswinkel, zusätzliche Versteifung des Vorderwagens) verstärkt, aber der Platz ist praktisch verloren. Inzwischen haben wir auf die 205/14-Reifen wegen der besseren Geländeeigenschaften umgestellt.

Doch zu den Vorteilen der derzeitigen Bus-Generation. Der wichtigste dürfte im wassergekühlten Motor liegen, der zuverlässiger, weniger wärmeempfindlich und sparsamer im Betrieb sein soll. Erfreulich ist die Dieselversion, wobei es sich allerdings eher um einen überzüchteten als um einen zu wenig belasteten Motor handelt, besonders in der Turboausführung. Sehr angenehm macht sich ein noch besseres Fahrverhalten als das des Vorgängers bemerkbar: Bequemer im größeren Fahrerhaus sitzend, leichter einen deutlich geringeren Wendekreis lenkend, der höheren Motorleistung und - ungeliebten - Pyramidenform wegen deutlich schneller dahinsausend, ist der Bus ein Auto, mit dem das Fahren wirklich und noch mehr Spaß als früher macht.

Der Innenraum wurde gegenüber dem Vorgängermodell verbreitert, der Vorteil geht jedoch nach oben hin rapide schnell verloren. Zusammen mit dem niedriger gesetzten Motorraum ergibt sich vermutlich ein Gewinn an Volumen. Im Unterbodenbereich sind eine Reihe von Holmen offen oder mit so großen Löchern versehen, daß sich Dreck und Wasser nicht ansammeln können.

Das Synchro-Modell ist höher geworden. Daher hätten wir mit dem von VW angebotenen Hochdach Probleme mit unserer Garageneinfahrt gehabt. Wir bestellten einen normalen Bus und hofften, ein Hochdach im Zubehörhandel auf Garagenhöhe kürzen zu können. Als der Wagen geliefert war, stellte sich diese Hoffnung als trügerisch heraus. Wir beließen daraufhin das bei der Münchner Firma Intercamp gekaufte Dach wie es war und fahren jetzt mit einer Gesamthöhe von 2,48 m spazieren. Wir werden deswegen keinen Dachständer mehr verwenden, sondern alle Utensilien im Wageninnern verstauen.

Gegenüber dem Vorgänger darf das Original-Blechdach im Fahrerhaus nicht herausgenommen werden, weil dieser gesamte Bereich als Sicherheitszelle konzipiert ist. Das ist bestimmt sehr vorteilhaft bei Gelegenheiten, bei denen man das Auto zu Kopfständen mißbraucht. In der täglichen Praxis wird der Durchgang nach hinten wesentlich beschwerlicher, wenn man wie wir ein Safe für die Kameraausrüstung zugriffsbereit zwischen den Vordersitzen anbringt. Zudem entsteht über dem Fahrerhaus ein riesiger und etwas schlecht zu unterteilender Stauraum.

Als wir uns 16 Jahre nach dem Kauf unseres vorigen Busses zu einem neuen Wagen entschieden, dachten wir lange und kritisch über die Inneneinrichtung nach. Schließlich kamen wir zu dem Schluß, daß sich unsere vorige Version bestens bewährt hat und wir daher an der prinzipiellen Aufteilung und Gestaltung nur im Detail Änderungen vornehmen werden.

Die Abbildungen 16 und 17 zeigen die prinzipielle Einteilung der Wohneinrichtung: große Staufächer (A,B) auf dem Motorraum, davor die Sitzbank, deren Sitzfläche (D) und Rückenlehne (C) zum Bett umfunktioniert werden können. Links vor der Sitzbank hat die Kühltruhe (G) über einem Obst/Gemüsefach H einen Platz gefunden, dann folgt der Kleiderschrank (N), über dem sich ein weiterer Staukasten (M) befindet. Neben dem Kleiderschrank im Durchgang steht ein Sitzkasten (Q), der beweglich ist und in dem die chemische Toilette untergebracht ist. Hinter dem Beifahrersitz ist der Küchenschrank (I) mit Herd und Spüle befestigt. Zwischen den Vordersitzen ist das Safe (R) für die Kameraausrüstung fest mit dem Wagenboden vernietet, hinter dem Fahrersitz steht im Kasten (P) die Betriebs-Gasflasche. Im Dachgeschoß wurde im Heck in Staufach (L) Platz für Bettzeug geschaffen, darüber bleibt noch Raum für ein dachbreites Fach für Campingstühle; über dem Fahrerhaus steht der riesige Stauraum (S) zur Verfügung.

Aus den Abbildungen 18 und 19 gehen die prinzipiellen Abmessungen hervor, die wiederum nur Größenordnungen angeben. Details müssen anhand der individuellen Möbelwünsche, Holzstärken etc. geplant werden.

Auf der Suche nach dem Schrumpfauto, das während der Fahrt klein, beim Wohnen jedoch groß ist, fanden wir einen bescheidenen Ansatz. Wir bestellten ein Fahrzeug mit einer zweiten Schiebetür auf der linken Seite.

Wenn man diese Tür öffnet und alles, was einem im Wagen im Weg herumsteht, wie eine Schublade nach draußen zieht, dann läßt sich der Wohnbereich deutlich erweitern. Das Öffnen der Schiebetür und dann das Herausziehen von Kleider- und Kühlschrank in zwei getrennten Abläufen erschien uns zu umständlich, außerdem müßte die Schiebetür eigens gegen Regen geschützt werden. Daher nahmen wir die Schiebetür aus ihrer vorgesehenen Führung und befestigten sie am Kleider- und Kühlschrankrahmen. Dieser wiederum sitzt auf Teleskop-Auszugschienen, die ähnlich z.B. bei Schubladen verwendet werden. Wenn man nun die Verriegelung öffnet, läßt sich ein Paket aus Kleider-, Kühlschrank und Schiebetür quer zur Fahrtrichtung etwa 40 cm nach draußen schieben. Der jetzt im Innern gewonnene Platz reicht aus, um eine Plastikduschkabine aufzuhängen oder ihn einfach nur zur Bequemlichkeit, zum besseren Durchlüften etc zu nutzen.

Foto III/14 zeigt das äußere Bild, die Abbildungen 20 und 21 sollen das Prinzip verdeutlichen.

Zunächst wurde ein Rahmen aus Aluminium-Rechteckrohr 20 x 30 mm geschweißt, dessen Maße auf unsere Bedürfnisse - gut zugänglicher Kleiderschrank, elektrische Kühltruhe - zugeschnitten sind; die Abmessungen gehen aus Abbildung 22 hervor, in Foto III/15 ist er während der Ausbauphase fotografiert (die Dimensionen des Rahmens auf dem Foto stimmen nicht mit den Abmessungen der Zeichnung überein, weil wir damals noch eine andere Kühltruhe einbauen wollten). Der Rahmen wiederum sitzt auf Kugellager-Teleskopschienen mit einer Tragfähigkeit von insgesamt 100 kg, die von der Fa. Accuride GmbH, Postfach 1265, 6252 Dietz, hergestellt werden (Typenbezeichnung 522, rund DM 300 per Paar).

Die Teleskopschienen wurden so auf dem Wagenboden verschraubt, daß sich der Alu-Rahmen an den Kanten der linken Schiebetüröffnung vorbei herausziehen läßt. Als nächsten Schritt hängten wir die Schiebetür aus ihrer Führung und verschraubten sie mit dem Alu- Rahmen: jetzt lassen sich Rahmen und Schiebetür gemeinsam nach draußen ziehen.

Der Alu-Rahmen wurde an den Seiten und auf dem Kleiderschrank mit Alu-Blechen abgedeckt, zum Wageninnern hin mit entsprechenden Sperrholzplatten. Der ausgefahrene "Erker" stößt an Anschlagschienen, auf denen Gummilippendichtungen angebracht sind und die ihn im ausgefahrenen Zustand stabilisieren. Damit ist der größte Teil nach außen hin abgedichtet, aber der Bereich über dem Kühlschrank und vor dem Fenster in der Schiebetür steht völlig offen. Bei Regen wird über den Erker ein Zelt gestülpt, das am Wagendach und an den Seitenwänden dicht anliegt und aus dem dann nur die Schiebetür herausschaut. Abbildung 23 stellt den Mitteltrakt des Wagens bei ausgefahrenem Kühl/Kleiderschrank dar. Die Fotos III/16 und 17 sollen den Raumgewinn im Wagen durch dieses Prinzip veranschaulichen.

Der Raum über dem Kleiderschrank wurde für ein Staukästchen genutzt, das im Weg herumhängt, wenn man bei ausgefahrenem Erker duschen will. Daher wurde auch dieses Kästchen an Teleskopschienen gehängt, es kann einfach nach hinten fortgeschoben werden (Foto III/18) und die volle Stehhöhe ist erreicht.

Dieser gesamte Erker-Umbau war nicht einfach zu bewerkstelligen, er steckt voller Detailprobleme, die viel Zeit fressen. So ist die Öffnung der Schiebetür für eine Tür zum Wegschieben nach hinten konzipiert und nicht zum Querverschieben nach außen; daher muß z.B. die vordere obere Schiebetürhalterung soweit an der Tür abgeschnitten werden, daß sie sich überhaupt nach außen fahren läßt. Da dann die Schiebetür nicht mehr in ihrer Originalfunktion zu gebrauchen ist, steht man hier am Punkt ohne Umkehr. Rückblickend kann ich den Erker-Bau eigentlich nur Fanatikern empfehlen, die unbedingt mehr Platz im Wagen haben wollen. Wobei ich gestehen muß, daß ich selbst nur durch den Zwang, die ursprünglich so simpel aussehende Arbeit zu Ende führen zu müssen, in die Rolle eines solchen Fanatikers getrieben wurde. Doch jetzt, wo die ganze Sache fertig ist, möchten wir sie nicht mehr missen. Ein weiteres Problem, auf dessen sichere Lösung der TÜV natürlich Wert legt, ist die Verriegelung der Schiebetür. Das Originalschloß läßt sich für diesen Zweck nicht mehr verwenden. Passende Verschlüsse waren nicht aufzutreiben, daher befestigte ich an der Vorderkante eine vertikal verlaufende Welle, auf die oben und unten je ein Flacheisen geschweißt ist. Wenn die Welle über einen entsprechend langen Hebelarm gedreht wird, legen sich die Flacheisen an Gegenlager am Holm und ziehen die Tür in die Dichtung. Am rückwärtigen Teil der Schiebetür ist in der Mitte (an der Stelle vom ehemaligen Türschloß) ein Schließmechanismus von einer Verandatür angebracht, der ebenfalls die Tür so stramm in die Dichtung zieht, daß sie absolut sicher und dicht schließt.

Im Übrigen bestaunten die Herren vom TÜV zwar die ihnen bis dahin noch nicht untergekommene Expansionsmöglichkeit, erhoben aber keine Einwände gegen sie.

Die in Kap. 11.2 beschriebene Bettkonstruktion hat gegenüber den kommerziellen Lösungen den Nachteil, daß sie etwas umständlicher aufzubauen ist. Der unschätzbare Vorteil liegt hingegen in den Staukästen auf dem Motorraum.

Alle unsere Überlegungen, ob nicht doch eine andere Konstruktion einfacher sei, führten letztlich wieder auf das beschriebene Prinzip zurück. Nachteilig wirkte sich hier allerdings die Service- Klappe auf dem Motorraum aus, die jetzt mitten im Stauraum liegt. Man kann sie ignorieren, wenn man bei jedem Werkstattbesuch alles wegräumt. Dies erschien uns zu umständlich.

Wir konzipierten daher einen Kasten, der so breit wie die Service- Klappe ist und vom Heck bis zu ihrer vorderen Kante mißt, d.h. eine Grundfläche von 108 x 69 cm hat, siehe Abb. 24 (A). Als Höhe bietet sich ein Maß von 43,5 cm an, da dort gerade ein Falz in der Fahrzeug-Seitenwand endet. In diesem Kasten sind bequem ein Ersatzreifen, Campingstühle und -liegen etc unterzubringen. Rings um den Kasten sind Staufächer angeordnet, die fest mit dem Wagen verschraubt sind. Unser Kasten ist an der Vorderkante durch Scharniere mit dem vorderen festen Staukasten (D) verbunden. Wenn man nun den Motor durch die Serviceklappe besichtigen will, klappt man den Kasten nach oben, hängt ihn unter dem hinteren Wagendach ein und kann nahezu ungehindert am Motor hantieren. Bei der Planung dachte ich, daß dieser Ausschnitt zu unbequem sei und entwickelte eine Scharnierkonstruktion, mit der sich der Kasten komplett umlegen läßt (Foto III/18 und 19). Im Nachhinein glaube ich, daß ein simples Scharnier, welches das Hochklappen bis zum Dachanschlag erlaubt, völlig ausreichend ist. Eventuell kann man dieses Scharnier mit Flügelschrauben so befestigen, daß sich der Kasten für eine umfangreichen Motorreparatur komplett herausnehmen läßt.

Die Staufächer (B) und (F) sind von der Hecklappe her zugänglich, in (F) steht außerdem die Reservegasflasche. (C), (D) und (E) sind von oben aus zugänglich. Als Material wurde für alle Seitenwände 8 oder 10 mm Gabun-Sperrholz, für die Deckplatten beschichtetes 16 mm Pappel-Sperrholz verwendet. An den oberen Innenkanten der Fächer (B/C) und (F/E) verläuft in einem kleinen Plastik-Kanal je ein Rechteck-Stahlrohr (R), das beim Bettenbauen nach vorn herausgezogen wird.

Auch die Sitzbank besteht aus 16 mm Pappelsperrholz. Ihre Rückenlehne ist an der Querwand von Staufach (D) mit Scharnieren befestigt, die Sitzfläche mit Klavierbandscharnier an der unteren Kante der Rückenlehne, außerdem ist die Sitzfläche noch einmal durch ein Klavierbandscharnier so unterteilt (Abstand zur Rückenlehne 16 cm), damit man sie trotz aufliegender Polster besser hochklappen kann. Die Sitzfläche liegt auf der Truhe auf, die nach hinten um knapp 5 cm abgeschrägt ist.

Die Bett-Konstruktion wurde noch in einem anderen Detail gegenüber der in Kap. 11.2 beschriebenen Lösung geändert. Die seitlichen, in die Wand eingelassenen Stützen entfallen, stattdessen übernehmen zwei Rechteckrohre die Stützfunktion. Ihre hinteren Enden liegen im Staufach (D) (Abb. 25) auf. Am vorderen Ende ist je eine Flachbandschiene befestigt, die hochgeklappt und in die Dach-Längsholme gehängt wird. Beim Bett-Abbau verschwinden Rohre samt Schienen in Führungen der hinteren Staufächer.

Wenn nun aus der Sitzbank das Bett aufgefaltet werden soll, legt man die Polster aufs hintere Betteil, klappt die Sitzfläche hoch und hebt Sitzfläche mitsamt Rückenlehne in die Horizontale (Abb. 25 A). Jetzt werden die beiden Rechteckrohre (R) herausgezogen und mittels der Flachbandschienen (die in den Rechteckrohren verstaut sind) in den oberen Seitenholmen des Wagens eingehängt, dann klappt man die Sitzfläche auf dieser Unterlage nach vorn (Abb. 25 B). Da das Sperrholz für zwei Personen nicht tragfähig genug ist, muß man die großen Flächen der Rückenlehne und Sitzfläche durch eine herabklappbare Mittelstütze unterstützen.

Unterm Dach - oberhalb der Staufächer auf dem Motorraum - ist ein Staufach für Bettzeug und Wäsche (Abb.1, L) eingebaut, darüber - noch weiter nach vorn gezogen - ein relativ niedriges Fach für eine Campingliege o.ä. (Abb. 1, K) Die Schlafsäcke werden im großen Staufach über dem Fahrerhaus untergebracht.

Der Küchenschrank (siehe auch Foto III/16) wurde genau auf die dort zu verstauenden Haushaltsgeräte und Vorratsbedürfnisse abgestimmt. Unterhalb der Spüle/Herdkombination ist eine etwas seltsam geformte Schublade zu sehen, die so gebaut ist, daß kein Platz ungenutzt bleibt. Es folgen zwei weitere Schubladen, darunter sind Vorratsfächer durch Türen zugänglich.

Der Küchenschrank steht direkt am Seitenholm und genau hinter der Wickelrolle für den Sicherheitsgurt. Die Abmessungen wurden so groß wie irgend vertretbar gewählt, um möglichst alle Tagesvorräte und alle Küchengeräte griffbereit unterzubringen.

Der Innentisch wird über eine Einhängeschiene an der Kühltruhen-Vorderwand befestigt und verlängert damit die Abstellfläche auf dem Deckel der Truhe. Soll er draußen verwendet werden, so geschieht dies wie unter Kap. 11.3 C beschrieben. Als zusätzlicher Sitz beim Essen im Wagen dient die Sitzkiste (Abb. 16, Q). Sie ist während der Fahrt nur eingerastet und kann daher ohne Umstände verschoben oder - z.B. beim Duschen - aus dem Weg geräumt werden.

Bei der Gasversorgung entschieden wir uns trotz einiger Vorteile gegen einen Außentank und nahmen lieber den Nachteil in Kauf, wertvollen Platz im Wohnbereich zu verschwenden. Am wenigsten genutzt schien der Platz direkt hinter dem Fahrersitz. Die dort installierte Zweitbatterie kam unter den Beifahrersitz, so daß der Kasten für die Betriebsgasflasche so dicht wie möglich an den Fahrersitz gerückt werden konnte. Die vorgeschriebene Bodenentlüftung mündet in den Vorderwagen. Die Reservegasflasche steht auf dem Motorraum. Sie ist geringfügig höher als das Staufach, was aber vom darüberliegenden Polster verdeckt wird.

Wir entschlossen uns wieder zu einer Gasheizung, und zwar für die Trumatic-E 1800 W, die verhältnismäßig klein und geräuscharm ist. Damit spielende Kinder den Schornstein nicht als Abfalleimer verwenden können, verlegten wir ihn so weit wie möglich nach oben, damit mußte die Heizung selbst (maximale Schornsteinlänge 1,50 m) im Staufach (C), Abb. 24, untergebracht werden.

Bei der Wasserversorgung möchten wir uns nicht von elektrischen Pumpen abhängig machen. Obwohl wir im alten Bus nur Kanister als Vorratsbehälter benutzten, haben wir diesmal einen Unterbodentank installiert. Von dort pumpen wir das Wasser mit einer billigen Tauchpumpe - von der wir mehrere in Reserve haben - in einen Kanister, der über dem Beifahrersitz im Dachgeschoß steht. An diesem Kanister hängt dann das Versorgungssystem des Wagens. Sollte die Tauchpumpe ausfallen oder die Batterie leer sein, können wir immer noch den Kanister herausnehmen und ihn über den Tankauslauf des Unterbodentanks füllen. - Das Abwasser wird in einem Unterflur- Abwassertank gesammelt.

Wenn wir beliebiges Wasser zu Trinkwasser filtern müssen, so stellen wir einen "Schmutzig"-Kanister neben den Versorgungskanister, in den wir das schmutzige Wasser aus dem Unterbodentank pumpen. Von dort sickert es durch den Katadyn-Filter (siehe Kap. 11.4 C), der hinter dem Beifahrersitz installiert ist, in einen Sammelkanister im Küchenschrank, aus dem es dann in den Versorgungskanister elektrisch gepumpt wird. Auch dieses System läßt sich sehr einfach auf Handbetrieb umstellen.