Eine Klimaanlage kann in den Tropen gar nicht genug gelobt werden. Und wenn sie nur dazu dient, das Auto für die Nacht herunterzukühlen, denn erfahrungsgemäß bleibt die Eisenmasse des Wagens manchmal bis fast zum frühen Morgen wärmer als die ohnehin schon heiße Umgebung.

Eine Klimaanlage jedoch ist nicht nur teuer, sie braucht viel Platz im Motorraum, sie ist schwer und sie zapft mehrere PS vom Motor ab. Fast alle Fabrikate arbeiten nur, wenn der Motor läuft (es gibt auch Geräte, die nur elektrisch aus der Fahrzeugbatterie betrieben werden, allerdings mit schlechter Energiebilanz). Ein die ganze Nacht ratternder Motor kann aber störender sein als die Hitze. Eine Alternative wäre ein Fensterklimagerät mit 220 V-Versorgung, das man entweder aus einer der nur höchst selten vorhandenen Steckdosen oder aber mit einem entsprechend leistungsfähigen Notstromgenerator betreibt (der ebenfalls rattert).

Ein möglicher Kompromiß kann ein Kühlgerät sein, das den Kühleffekt von verdunstendem Wasser ausnutzt. Der Nachteil dieses Prinzips kann allerdings nicht verleugnet werden: der Kühleffekt entsteht nur dann, wenn das Wasser auch tatsächlich verdunsten kann. Es funktioniert hervorragend in trockenem Wüstenklima, während in der wassergesättigten Tropenluft kaum mehr Kühlung zu erwarten ist. - Die Geräte brauchen neben Wasser nur elektrische Energie, um einen kräftigen Ventilator anzutreiben.

Wer keinen Air-conditioner mitschleppen will, der muß unbedingt für gute Belüftung des Campers sorgen. Durchzug erfrischt ungemein, selbst wenn es nur eine kaum spürbare Brise ist. Zwei gegenüberliegende Fenster wirken hervorragend.

Hubdächer haben auch einen guten Ventilationseffekt. Wer kein Hubdach hat, sollte eine möglichst große und regensichere Dachluke vorsehen; wenn dazu eine Bodenluke kommt, entsteht auch Durchzug.

Ventilatoren erzeugen zwar auch Wind. Aber eine Nacht unter einem Autoventilator führt fast mit Sicherheit zu einer satten Erkältung. Wie auch immer der Luftstrahl gerichtet sein mag, durch seine Stetigkeit unterkühlt er eine Körperstelle zu stark. Das einzige Mittel der Wahl ist ein Ventilator, der automatisch schwenkt.

Kaufen Sie keinen der billigen Ventilatoren, die machen nur Radau. Ein Ventilator soll langsam drehen, dabei aber möglichst viel Luft langsam bewegen.

Auch dem anderen Extrem des Klimas muß man irgendwie begegnen: der Kälte. Allerdings wird sich für Globetrotter dieses Problem weniger stellen, weil fast alle Routen in die Wärme führen. Es lohnt sich daher in kleineren Reisemobilen kaum, eine Heizung mitzuschleppen. In kalten Gegenden behalfen wir uns, indem wir abends ein lange kochendes Menü zubereiteten und den Morgenkaffee bereits vor dem Aufstehen ansetzten.

Längere Aufenthalte in Deutschland lassen sich jedoch kaum ohne Zusatzheizung ertragen. Vor die Wahl gestellt, entschieden wir uns gegen Benzin- und für die Gasheizung, weil Gas ohnehin im Wagen und die Gasheizung - subjektiv - angenehmer ist, nicht zuletzt auch weniger Strom verbraucht. Von den angebotenen Geräten schien uns die trumatic-e vor allem deswegen geeignet, weil sie sich fast an beliebiger Stelle einbauen läßt.

Wir haben uns in den Tropen öfters die Frage gestellt, ob die Wärmeisolierung des Wagens sinnvoll war; es zeigte sich, daß die am Tag gespeicherte Wärme von der Isolierung bis in die späte Nacht hinein gefangengehalten wurde.

Trotz dieses Handicaps ist eine Isolierung für die kälteren Gegenden sehr anzuraten. Sie hält den Wagen wegen der unvermeidbaren "Kältebrücken" (Holme, Verstrebungen) auch nicht allzu lange warm, sie verhindert aber weitgehend die sehr lästige Kondenswasserbildung. Verwenden Sie keine Glaswolle zum Isolieren; bei den ständigen Erschütterungen kann Glaswolle in winzige Teilchen zerbröckeln, die Sie dann unbemerkt einatmen, 2 - 3 cm dicke Styropor- oder (noch besser) PE-Schaum-Platten erfüllen den gewünschten Zweck.