Das Auto per Schiff zu transportieren ist immer teuer und riskant. Innerhalb eines halben Jahres fielen z.B. im Hafen von Penang zwei Camper aus dem Kran. Deswegen schauen Sie sich vorher Kabel und Seile an.
Bei den wenigen Linien, die heute noch im Liniendienst Passagiere befördern, gilt das Auto als eine Art Handgepäck. Es ist dann relativ billiger. Frachtschiffe hingegen stellen Ihnen eine Rechnung für das maximale Volumen aus, daher überstehende Teile wie z.B. Stoßstangen abmontieren.
Trotz ständig steigender Frachtraten wird es immer schwieriger Schiffe zu finden, die Autos und Globetrotter transportierten. Containerschiffe setzen sich überall durch, auf diesen bleibt für Autos und Passagiere kein Platz. Es ist daher kaum möglich, jetzt und an dieser Stelle Linien, Fahrpläne oder gar Preise zu nennen, die auch nur für kurze Zeit Gültigkeit besitzen. Leider müssen Sie sich selbst auf die Suche nach aktuellen Möglichkeiten machen; hilfreich sollten Ihnen dabei die Angaben in Kap. 2.2 sein. Wenn Sie keine Linienverbindung finden, so gibt es häufig die Chance, auf ein sog. Trampschiff zu warten. Diese Schiffe fahren nicht regelmäßig bestimmte Routen ab, sondern richten sich nach dem aktuellen Bedarf.
Sie werden heute ein Schiff in der gewünschten Richtung praktisch erst dann finden, wenn Sie in einer Hafenstadt ankommen und die einschlägigen Agenturen abklappern. Planen Sie daher Ersatzziele in der näheren Umgebung der Hafenstadt ein, um längere Wartezeiten überbrücken zu können.
Warnen müssen wir vor den Dockarbeitern rund um die Erde. Zum Verladen müssen Sie das Fahrerhaus Ihres Wagens offenlassen, und diese Gelegenheit nutzen Docker gern, um ein paar handliche Dinge wie Autoradios oder ähnliches mitgehen zu lassen. Eine fest verschließbare Tür zwischen Fahrerhaus und Wohntrakt empfiehlt sich schon daher. Lassen Sie trotzdem Ihren Camper nie aus den Augen bis er im Schiffsbauch am endgültigen Stauplatz verschwunden ist; und umgekehrt natürlich. Auf dem Schiff wird normalerweise der Wagen verschlossen, der Schlüssel beim Lade-Offizier aufbewahrt. - Für Leute, die im Roll-on/Roll-off-Verkehr in die USA verschiffen: Lassen Sie nicht eine einzige wertvolle Sache im Auto, diese Strecke ist besonders gefährlich.
Die Schiffsfracht können Sie natürlich versichern, aber die Prämien sind den Risiken angepaßt, d.h. sie belasten eine Globetrotter- Kasse sehr. Der Schiffsagent nennt Ihnen Versicherer.
Erkundigen Sie sich vor dem Buchen auch nach den Hafengebühren Ihres Zieles. Es kann durchaus sein, daß ein Hafen im Nachbarland günstigere Konditionen in Bezug auf Hafen- und Zollgebühren bietet.
Das hier Gesagte gilt nicht für reine Fährschiffe, auf die Sie direkt und selbst fahren und die Sie nach kurzer Zeit wieder verlassen (z.B. Mittelmeer, Skandinavien).
Wenn Sie die Seereise-Kosten durch Arbeiten an Bord verringern wollen, so müssen Sie sehr viel Glück haben, einen solchen Job überhaupt zu finden. Ohne Seemannspatente geht es nur als sog. Überarbeiter, im See-Slang Robber genannt. Es ist ein blutigharter Job: der Tag an See dauert mindestens 10 Stunden, den Samstag als Zugabe inbegriffen. Man wirkt als Putzer, Rostklopfer, Anstreicher oder Farbabreiber und bekommt als Lohn die kräftige Seemannskost und die freie Überfahrt. Es gibt trotzdem nur noch ganz seltene Gelegenheiten dieser Art. Fragen Sie nicht die ortsansässige Agentur der Linie, die wimmelt nur ab. Fragen Sie, wenn das Schiff eingelaufen ist, den Kapitän, nur der ist kompetent.