In einigen asiatischen Ländern erhöhen Postbeamte ihr kärgliches Gehalt, indem sie jede Briefmarke mehrere Male verkaufen: sie lösen die Marke vom Brief (der vernichtet wird) und bieten das rückgewonnene Objekt erneut zum Kauf. Diesen Zyklus können Sie nur durchbrechen, indem Sie mit Standhaftigkeit das Abstempeln Ihrer Briefe verlangen. Besser Sie verwenden nur Aerogramme mit aufgedruckten Briefmarken oder Sie schicken eingeschrieben ab. (Unsere Briefe, die aus Asien verlorengingen, waren ausnahmslos nicht in unserer Anwesenheit gestempelt worden).
In Lateinamerika ist es nicht so kritisch. Dort werden viele Stempelmaschinen am Postschalter eingesetzt, und damit ist das Problem gelöst.
Wenn, umgekehrt, Sie sich Briefe schicken lassen wollen (verzichten Sie von vornherein auf Pakete, sollten diese jemals ankommen, so haben Sie den zusätzlichen Ärger beim Zoll), dann gibt es drei Verfahren:
a) Postlagernd ("Poste Restante"). Auf den Postämtern kann häufig jeder im Stapel herumwühlen. Schärfen Sie für diesen Fall Ihren Lieben ein, auf Ihre Briefe nur "Schulz, Poste Restante, Bombay" zu schreiben. Bei "Herrn Dr. J. Schulz" wird Ihr Brief entweder unter H,D,J oder S abgelegt.
b) American Express Büros nehmen Ihre Post an. Adressenverzeichnisse gibt es überall. "Client's Mail" auf dem Brief vermerken. Auch dort kann meist jeder im Poststapel wühlen.
c) An die diplomatischen Vertretungen der Bundesrepublik (Adressen vom Auswärtigen Amt oder auch ADAC) mit dem Vermerk "Wird abgeholt". Dieses Verfahren ist das sicherste, weil i.a. die Briefe nur nach Paßvorlage ausgegeben werden. Es hat den Nachteil, daß die Diplomaten nur kurz zu sprechen sind und grundsätzlich an jedem nur möglichen Feiertag geschlossen halten.