Das schlimmste Erlebnis unserer Reise war die Rückkehr nach Deutschland. Im Spiegel des Heimatlandes erkennen Sie plötzlich, wie sehr Sie sich verändert haben. Ihre alte Umgebung verharrte im eingefahrenen Geleise, es gab keine tiefgreifenden Änderungen.
Sie hingegen waren vogelfrei, jedem Angriff preisgegeben. Sie lebten täglich äußerst aktiv, mit geschärften Sinnen, wachem Verstand, 24 Stunden am Tag herausgefordert. So kommen Sie zurück, hellwach und voller innerer Spannung. Aber dann trifft Sie die Mittelmäßigkeit des industrialisierten Alltags. Ihren Nerven fehlt plötzlich die tägliche Portion Reiz, weil hier das Risiko gleichermaßen verteilt, reglementiert ist. Diese Erfahrung tut weh.
Die große Frage stellt sich meist sofort: welcher Arbeitgeber honoriert Allgemein- und Persönlichkeitsbildung, die Sie unterwegs erwarben. Das Gegenteil scheint eher der Fall zu sein. Jedoch, wenn Sie Motive und Erfolg Ihrer Reise richtig darstellen, stoßen Sie bei erstaunlich vielen Leuten auf Verständnis.
Über ein publizistisches "recycling" Ihrer Reise-Investitionen sollten Sie sich vor falschen Illusionen bewahren. Der Markt ist übervoll, es gibt sogar von dem langweiligsten Winkel der Erde Meisterfotos. Als Sensation können Sie höchstens noch eine Besichtigungsfahrt durchs russische Atomforschungszentrum verkaufen.
Ein Tip zum Schluß. Wenn Sie schon nach Deutschland zurückkehren müssen, so legen Sie Ihre Ankunft in den Sommer. In all dem Unglück auch noch kalten Dauernieselregen ertragen zu müssen - wie es uns im November/Dezember passierte - das geht bis hart an die Grenze der Belastungsfähigkeit.