7. Unterwegs - das tägliche Leben

Den Luxus von Campingpläzen leistet sich nur unsere Welt, in der Dritten finden Sie solche Annehmlichkeiten nur ganz selten. Für den Camper stellt sich die Frage: wo übernachten? Zwei grundsätzliche Möglichkeiten bieten sich an. Entweder man verbringt die Nacht in einsamer Wildnis, wo normalerweise Räuber mangels Markt nicht vorbeikommen. Oder man parkt in belebten Gegenden in der Hoffnung, daß dort die Räuber vom Betrieb auf der Straße verschreckt werden (deswegen z.B. unter einer Laterne, damit jeder gesehen werden kann, der sich an Ihrem Auto zu schaffen macht). Dort ist es immer laut. Trotzdem zogen wir meist derartige Plätze vor, weil wir uns mehr Gedanken um den Zufallsräuber machten, der uns in der Wildnis entdecken könnte.

In Pakistan und Indien übernachtet man gegen Gebühr auf dem Gelände der staatlichen Resthouses, die in jedem größeren Dorf zu finden sind. In Thailand liebten wir Schutz und Stimmung buddhistischer Klöster. In anderen Ländern schliefen wir sehr oft bei Tankstellen, auf Hotelparkplätzen, Flughafenparkplätzen, in der Nähe von Kasernen, Polizei- und ähnlichen Dienststellen, vor Kirchen und in touristischen Zentren. Wir bevorzugten kleine Dörfer, wo wir auf dem Dorfplatz parkten und häufig sehr guten Kontakt zu den Bewohnern fanden. In Wüstengegenden wie z.B. Ägypten gehen wir in die Wüste abseits von Pisten.

In Städten (selbst in New York) parkten wir auf einsamen Straßen, in die wir aber erst kurz vor dem Schlafengehen und mit bereits im Wohntrakt verhangenen Fenstern fuhren; auf großen Hotelparkplätzen fällt dann zur Not auch nicht auf, daß der Gast kein Zimmer hat.

Meiden Sie Betten von Trockenflüssen für's Camping. Es könnte weit entfernt in Sturzbächen geregnet haben, die Flutwelle käme lautlos. Der alte Spruch, daß in der Sahara mehr Leute ertrunken als verdurstet sind, kommt nicht von ungefähr.

Grundsätzlich parken wir nachts mit steckendem Zündschlüssel und so, daß wir im Notfall ohne Rangieren sofort die Flucht ergreifen könnten. Denn immer wieder hört man von Überfällen, bei denen die Überfallenen sich selbst durch ungeschicktes Parken den Fluchtweg verstellt hatten.

Am besten Sie vergessen die gewohnte europäische Kost und lassen sich von fremden Märkten inspirieren. Das Angebot an Gemüse und Obst ist im allgemeinen mehr als ausreichend, wenn Sie den Mut zum Experimentieren haben und sich Anregungen aus der Küche des Gastlandes holen. Mit Frischfleisch wird es schon etwas schwieriger. Häufig bekommt man es nicht, und wenn, dann entspricht es manchmal nicht den qualitativen oder hygienischen Minimal- Anforderungen. In diesen Fällen können Sie sich entweder mit Meerestieren behelfen, oder aus Eiern (die fast immer und überall erhältlich sind) abwechslungsreiche und schmackhafte Gerichte bereiten, so daß Sie durchaus einige Wochen vegetarisch leben können.

Grundsätzlich gilt die Regel, sich in den Großstädten, die immer ein reiches Angebot an allen notwendigen Lebensmittel bieten, mit den notwendigen Erzeugnissen einzudecken. Deutsche Vertretungen sind in der Lage, einschlägige Einkaufsquellen an Ort und Stelle zu nennen, auch wenn diesbezügliche Auskünfte, wie so viele andere auch, meist nur ungern gegeben werden. Häufig erfährt man schon tausende Kilometer im Voraus von anderen Reisekollegen, wo gute Geschäfte zu finden sind oder, in Lateinamerika hauptsächlich, den Weg in eine deutsche Bäckerei.

Natürlich werden Sie nicht immer selbst kochen. Probieren Sie die einheimische Küche an Ort und Stelle, sie ist dort immer am besten. Auf dem indischen Subkontinent waren wir etwas vorsichtig bei der Auswahl von Restaurants, bevorzugten aber meist die vegetarische Küche, weil sie nirgends in der Welt besser ist als im Land mit den meisten Vegetariern. In Südostasien haben wir auch in sehr einfachen Pinten gegessen, ebenso in den meisten lateinamerikanischen Ländern. Die mit Abstand für uns beste Küche entdeckten wir übrigens in Thailand.

Es gibt den offiziellen Weg über Banken oder Wechselstuben oder aber den Schwarzmarkt. Grundsätzlich gilt: je härter ein Land den freien Devisenmarkt einschränkt, umso günstiger ist der Schwarzmarktkurs. Allerdings sollte man sich umgekehrt Gedanken darüber machen, daß die Ursache der Devisenbeschränkung immer im Wohlstandsgefälle zwischen den Industriestaaten und der Dritten Welt liegt. Mit dem schwarzen Devisentausch schadet man zwar "nur" einer anonymen Bürokratie, letztendlich trifft man dennoch den kleinen Mann auf der Straße. Unsere Einstellung zu diesem Problem hat sich daher in den letzten Jahren sehr geändert: das, was wir früher als Sport betrachteten, sehen wir heute als Negativhandlung.

Das Tauschen auf dem Schwarzmarkt ist natürlich immer mit dem Risiko verbunden, von Dieben übers Ohr gehauen oder gar ausgeraubt zu werden oder den staatlichen Fahndern in die Arme zu laufen. Ob das Risiko den Nutzen übersteigt, muß jeder selbst wissen, siehe oben. Tauschen Sie nach Möglichkeit nie mehr Geld als Sie in einem Land verbrauchen werden, der Rücktausch von überflüssiger Landeswährung in harte Devisen ist immer mit Verlusten verbunden. Heben Sie sich stets ein paar Ein-Dollar-Noten auf, falls Sie beim Grenzübergang noch unerwartete Gebühren zahlen müssen oder dem Zöllner eine besondere Freude machen wollen oder müssen.

In einigen asiatischen Ländern erhöhen Postbeamte ihr kärgliches Gehalt, indem sie jede Briefmarke mehrere Male verkaufen: sie lösen die Marke vom Brief (der vernichtet wird) und bieten das rückgewonnene Objekt erneut zum Kauf. Diesen Zyklus können Sie nur durchbrechen, indem Sie mit Standhaftigkeit das Abstempeln Ihrer Briefe verlangen. Besser Sie verwenden nur Aerogramme mit aufgedruckten Briefmarken oder Sie schicken eingeschrieben ab. (Unsere Briefe, die aus Asien verlorengingen, waren ausnahmslos nicht in unserer Anwesenheit gestempelt worden).

In Lateinamerika ist es nicht so kritisch. Dort werden viele Stempelmaschinen am Postschalter eingesetzt, und damit ist das Problem gelöst.

Wenn, umgekehrt, Sie sich Briefe schicken lassen wollen (verzichten Sie von vornherein auf Pakete, sollten diese jemals ankommen, so haben Sie den zusätzlichen Ärger beim Zoll), dann gibt es drei Verfahren:

a) Postlagernd ("Poste Restante"). Auf den Postämtern kann häufig jeder im Stapel herumwühlen. Schärfen Sie für diesen Fall Ihren Lieben ein, auf Ihre Briefe nur "Schulz, Poste Restante, Bombay" zu schreiben. Bei "Herrn Dr. J. Schulz" wird Ihr Brief entweder unter H,D,J oder S abgelegt.

b) American Express Büros nehmen Ihre Post an. Adressenverzeichnisse gibt es überall. "Client's Mail" auf dem Brief vermerken. Auch dort kann meist jeder im Poststapel wühlen.

c) An die diplomatischen Vertretungen der Bundesrepublik (Adressen vom Auswärtigen Amt oder auch ADAC) mit dem Vermerk "Wird abgeholt". Dieses Verfahren ist das sicherste, weil i.a. die Briefe nur nach Paßvorlage ausgegeben werden. Es hat den Nachteil, daß die Diplomaten nur kurz zu sprechen sind und grundsätzlich an jedem nur möglichen Feiertag geschlossen halten.


So willkommen Feiertage zu Hause auch sind, unterwegs schaffen sie meist Verdruß. Behörden, von denen man ein Visum oder den Erlaubnisschein für eine Besichtigung braucht, sind geschlossen, Geschäfte öffnen nur ein paar Stunden.

Der christliche Sonntag ist in den allermeisten nicht- muselmanischen Ländern mehr oder weniger gesetzlicher Feiertag. Strenge muselmanische Länder halten ganz strikte Ruhe am Freitag, während ehemals von den Engländern abhängige Länder wie z.B. Pakistan beide Feiertage achten, zumeist die staatlichen Stellen den Sonntag, während private Geschäfte etc. am Freitag geschlossen sind. Fast immer passiert es, daß die Butter genau am Freitag ausgeht und man in der Hauptstadt am Sonntag ankommt, wenn die Behörden geschlossen haben.

In ärgere Zeitbedrängnis mag kommen, wer in große Feiertage gerät wie Neujahr (das je nach Glaubensbekenntnis auf die unterschiedlichsten Tage zwischen November und März fallen kann) oder in muselmanischen Ländern in das Ende der Fastenzeit. Derartige Feste können sich über viele Tage hinziehen; Freunde von uns saßen bei einer solchen Gelegenheit eine Woche lang auf der Hebebühne einer Werkstatt fest - es gibt bessere Plätze für eine Pause.

Der Versuch, hier eine Liste der üblichen Feiertage pro Land aufzustellen, scheiterte beim ersten Anlauf. Die meisten der lokalen Feste hängen vom Mondkalender oder gar den Orakelsprüchen der Astrologen ab. Für längere Reisen in einem Land empfiehlt es sich, bei der Einreise Auskünfte zu holen. Spätestens die deutsche Botschaft wird die Feste genauestens kennen; die Herren Diplomaten finden genug Vorwände, alle ortsüblichen und zusätzlich sämtliche in Deutschland zelebrierten Feiertage mitzunehmen.

Das Problem der schmutzigen Wäsche läßt sich mit verschiedenen Methoden lösen. Man sammelt solange - sofern der Vorrat reicht - bis man zur nächsten Reinigungsanstalt kommt. Dort versucht der Vorsichtige herauszufinden, in welchem der Flüsse der Stadt die Wäsche landet; eventuell verschiebt er dann das Vorhaben auf die nächste Gelegenheit. Hat man sich zur Abgabe der Wäsche entschlossen, erscheint noch eine Überprüfung des Markierungsverfahrens angebracht. Wir erlebten mehr als einmal, daß unsere Wäsche mit unlöslicher Tusche genau dort gezeichnet wurde, wo man es auch beim Tragen sah.

Außerdem ist zu beachten, daß indische Profis sehr häufig die Wäsche auf Steine oder Holzplatten schlagen oder mit Knüppeln bearbeiten: das überstehen nicht alle Knöpfe.

Einfacher ist es, einen dicht verschließbaren Eimer mit Wäsche, Wasser und Waschmittel zu füllen, ihn möglichst auf dem Dachständer zu befestigen und dann einen Tag lang spazierenzufahren. Das Geschaukel auf schlechten Straßen wirkt ein bißchen wie die heimische Waschmaschine; und wenn die Sonne kräftig scheint, arbeitet die Maschine mit warmem Wasser. Zum Trocknen spannten wir häufig Leinen quer durchs Auto, nach kurzer Zeit hatte der Fahrtwind den Job erledigt.

Die dritte Möglichkeit ist, auf Einladungen freundlicher Leute zu warten, die eine Waschmaschine besitzen. Im ungünstigsten Fall muß man an einem klaren Bach halten und tatsächlich einen mühseligen Hand-Waschtag einlegen.

Eine einzige Mücke kann Sie eine ganze Nacht wachhalten, sobald Sie Licht machen, verschwindet das Luder. In der Dunkelheit startet sie erneut ihre Angriffe, mit nerventötendem Tieffliegergeheul. Es helfen wirklich nur Moskitonetze.

Es gibt zeltartige Konstruktionen, die im Auto erstickend wirken, weil sie die ohnehin mäßige Luftzirkulation weiter verringern. Besser ist es, den Schlaftrakt des Wagens mit einem Moskitonetz abzutrennen. Aber suchen Sie nach jeder kleinsten Lücke, die Viecher kriechen überall durch.

Einreibemittel gegen Insekten halten nur wenige Stunden an, Insektensprays bergen gesundheitliche Gefahren auch für den Menschen, eine Fliegenklatsche dagegen hilft Aggressionen abzubauen. In verschiedenen Ländern gibt es eine Art Räucherstäbchen in Spiralform, dessen Rauch Mücken davontreiben soll - wenn der Rauch so stark ist, daß die Mücken die Flucht ergreifen, dann läuft auch der Anwender davon.

Mehrere Male wanderten Ameisen bei uns ein. Eine Nacht im hohen Gras kann bereits die Brücken für Gäste schaffen, die sich sehr schnell vermehren. Sie sind allerdings mit den üblichen Sprays, z.B. Shelltox, zu vernichten. Bei anderer Gelegenheit - als wir den Wagen ein paar Tage allein ließen - fand eine Maus Zuflucht in unseren Vorräten. Zum Glück verließ sie uns bald wieder; wir erinnerten uns der Geschichte eines allein reisenden VW-Bus-Globetrotters, der in Indien mehrere Wochen Mause-Gesellschaft hatte, die er trotz Mausefallen und allen erdenklichen Mühen nicht los wurde.

Wenn wir in billigen Hotels nächtigten, handelten wir uns mehrere Male Flöhe ein. Die wird man entweder durch Leiden oder intensive Suche mit komplettem Wäschewechsel, sofortigem Duschen oder Baden und Wäschewaschen los. Im Übrigen können Flöhe auch jederzeit im dichten Menschengedränge umsteigen.

Wir erlebten einen Krieg, zwei Erdbeben und einen Wirbelsturm. Wir glauben, daß all diese Gefahren viel geringer für den Reisenden zu veranschlagen sind als die Verkehrsgefahren, die ihn im selben Zeitraum auf Deutschlands Straßen bedrohen würden.

Generell gilt, daß man lieber Gefahren aus dem Weg gehen sollte, als den Helden zu spielen. Lieber bei Demonstrationen einen riesigen Umweg fahren oder umkehren und an sicherer Stelle eine erholsame Pause einlegen, als sich einen Weg erzwingen durch den Demonstrationszug - und dann als willkommenes Aggressionsobjekt wirken. An brennenden Autos ergötzen sich weltweit Demonstranten; und es gibt Länder, in denen ist die Freude noch größer, wenn die Auto-Insassen mitbrennen.

Gerät man unversehens in einen Krieg, dann sollte man sich peinlichst genau an alle Regeln des Ausnahmezustandes halten. Ein Beispiel (verständlicher) Hysterie: Weil während des indisch- pakistanischen Krieges strikte Verdunkelung angeordnet war, regten sich Inder bei einem Reisekollegen ganz furchtbar über die sichtbare Glut einer im Freien gerauchten Zigarette auf.

Erdbeben sind für den Camper recht ungefährlich, wenn sich nicht gerade ein Spalt in der Straße öffnet oder wenn Haustrümmer herumfliegen. Das Auto schaukelt vielleicht etwas unsanft.

Wirbelstürme rücken dem Camper schon mehr zuleibe. Aber man muß wirklich Pech haben, wenn man den Weg eines Hurricans kreuzt. Trotzdem hörten wir in gefährdeten Gebieten immer ein bißchen genauer den Nachrichten zu (BBC berichtet darüber), um eventuell die Flucht einschlagen zu können.

Bergrutsche finden gewöhnlich während der Regenzeit statt. Regenzeiten lassen sich bei einer langen Reise nicht vermeiden. Wir haben am Ende der Regenzeit in Südamerika unzählige Stellen passiert, an denen die Straße verschüttet war, aber niemals hat uns auch nur ein Stein getroffen.

Die fast panische Angst vor Schlangen, Spinnen und Skorpionen sitzt fast allen Bewohnern nördlicher Breiten im Nacken. Dabei haben Schlangen noch mehr Angst vor dem Menschen, sie greifen fast immer nur aus Verteidigung an. Man sollte sich daher angewöhnen, stets mit hörbarem Fußrascheln oder lauten Geräuschen in die Büsche zu gehen, Schlangen verschwinden dann aus Eigenschutz. Skorpione sind offenbar dümmer und träger, sie laufen einem bei der Flucht auch noch aus Versehen unter die Füße. Obwohl wir sogar im Schlafzimmer in unserem Haus in Pakistan Skorpione jagten, hat uns kein einziger gebissen. Vor Spinnen sollte man mehr Respekt haben. In Australien hörten wir von einer Österreicherin, die morgens ihren BH anzog, aber die Spinne darin nicht bemerkte, gebissen wurde und 10 Minuten später starb. Wir gewöhnten uns das Durchsuchen von Kleidungsstücken und von Schuhen an, besonders wenn das Auto länger mit offenen Fenstern unter Bäumen gestanden hatte.

Eine gar nicht seltene Gefahr ist Feuer im Auto, das häufig durch gasbetriebene Geräte ausgelöst wird. Ohne einen wirksamen Feuerlöscher wäre unsere Reise beinahe nach 10 000 km in Dehli zu Ende gewesen; als "gebrannte" Kinder empfehlen wir unbedingt Feuerlöscher. Am besten zwei 2 kg-Pulverlöscher, einen davon im Wohntrakt, den anderen im Fahrerhaus angebracht. Machen Sie sich in einer stillen Stunde mit den wenigen Handgriffen der Benutzung vertraut - in der Panik werden Sie aufgeregt an dem Ding herumfingern und kostbare Zeit verlieren. Benutzte (auch nur sekundenlang) Feuerlöscher müssen von einer Servicestation wieder aufgefüllt werden, weil das Treibmittel entweicht!

Es stimmt, daß in den meisten Ländern Souvenirs äußerst preiswert sind. Kaum ein Tourist kann im Orient einem Teppichkauf widerstehen. Man muß aber lange suchen, um einmalige oder außergewöhnliche Stücke zu ergattern. Die nüchterne Wahrheit ist, daß es kaum ein noch so ausgefallenes Stück gibt, das nicht auch in Deutschland zu haben ist; bei manchen Dingen mögen Sie hier erstaunt feststellen, daß Sie dem Feilschen der Händler nicht gewachsen waren und teurer einkauften als Neckermann.

Wenn Sie einen bestimmten maximalen Geldbetrag zum Reisen haben und davon 20 % für Souvenirs ausgeben, dann wird eben die Reise ein ganzes Stück kürzer. Auch handeln Sie sich an der deutschen Grenze Mehrarbeit ein. Wir kennen Leute, die ein paar Tage an der Autobahngrenze Salzburg kampierten bis die Zollauslösung von zu Hause eingetroffen war.

Wer Souvenirs nicht pausenlos spazierenfahren will, kann sie auch von zuverlässigen Stellen nach Hause schicken. Der billigere Weg ist meist der Schiffstransport, daher wartet man bis zu einem größeren Hafen, wo derartige Aktionen keinerlei Sensation bedeuten. Luftfracht ist natürlich schneller und meist auch sicherer.

Vielleicht können Sie sich auch mit anderen Reisenden zu einer gemeinsamen Kiste zusammentun. Manchmal haben auch nach Deutschland zurückkehrende Diplomaten oder Geschäftsleute noch Platz für ein Paket im Umzugsgut.

Umgekehrt hat man unterwegs manchmal den Wunsch, einem Einheimischen für eine Einladung oder sonst ein Entgegenkommen eine Freude zu machen. Dann zum nächsten Markt gehen und ein in unseren Augen hübsches Souvenir kaufen und dem guten Mann schenken, da wird er u.U. etwas mitleidig schauen.

Man sollte vor der Reise bereits Gastgeschenke besorgen, denn die Freude des Beschenkten ist über ein Produkt aus der Heimat des Gastes sehr viel größer als über irgendeine lokal erworbene Sache. Außerdem sollte das Geschenk auch irgendwie nützlich und leicht transportierbar sein. Betrachten Sie die folgende Auflistung als Beispielsammlung:

Kugelschreiber, Malstifte, Luftballons, sinnvolles Spielzeug, Bonbons etc eignen sich für Kinder. Mit gebrauchter Kleidung kann man häufig jemandem einen Gefallen tun oder mit Verbandszeug, Heftpflaster, Vitamintabletten, Seife, Teebeuteln und Würfelzucker, Einwegfeuerzeugen, Postkarten mit der heimatlichen Fußballmannschaft oder von der Heimatstadt des Besuchers, Briefmarken, T-Shirts mit heimischem Aufdruck, Taschenmesser, Taschenspiegel, Sonnenbrille, Nähnadelpäckchen, Taschenrechner, Transistorradios oder gar Kasettenspieler. Bei Einladungen, bei denen durch Gastgeschenke die Aufwendungen des Gastgebers nicht kompensiert werden können, sollte man dies durch äquivalente Geldgeschenke tun, die für die Kinder des Gastgebers bestimmt sind; damit verliert keiner der Beteiligten Gesicht.