Reisen zu den Menschen
Der erste deutschsprachige Palästina-Führer erscheint nach knapp zwei Jahren bereits in der zweiten Auflage – aktualisiert und um 36 Seiten erweitert. Jetzt werden die gedruckten Informationen durch 560 Internetadressen und Apps ergänzt, auf die man per QR-Code (siehe Seite 23) leichten Zugang hat. 37 Pläne und Karten geben zusammen mit 90 Fotos einen noch besseren Über- und Einblick in die Westbank und den Gazastreifen.
Der Reiseführer macht auf ein neues (eigentlich uraltes) und in vieler Hinsicht interessantes Reiseziel aufmerksam: auf die palästinensische Westbank. In den letzten Jahren ist es relativ einfach geworden, diesen Teil Palästinas kennenzulernen. Wegen der guten touristischen Infrastruktur besteht kein Anlass mehr, nur von Israel aus Tagesausflüge in die besetzten Gebiete zu unternehmen. Im Gegenteil, erst durch einen Aufenthalt jenseits der israelischen Sperranlage findet man genug Zeit und Muße, die reizvolle Landschaft, die kulturhistorisch-christlichen Stätten und die Menschen kennenzulernen.
Ein paar Fünfsterne-Hotels, ein echtes Ferienresort und diverse mittlere Hotels bis hin zu kleinen Pensionen bemühen sich um Gäste, ebenso wie zahlreiche Restaurants unterschiedlichen Zuschnitts. Palästinensische Bus- und Taxiunternehmen sind zuverlässig, so dass auch das Fortkommen gesichert und sehr preiswert ist. Zahlreiche, fast immer geprüfte Adressen der relevanten Dienstleister sind im Reisehandbuch aufgeführt.
Wir schätzen das Risiko, als Tourist in politische Auseinandersetzungen zu geraten, als sehr gering ein – nicht höher als auf einer deutschen Autobahn in einen Unfall verwickelt zu werden. Der Aufenthalt in der touristisch bisher wenig bekannten Region macht schon deshalb Sinn, weil damit die einheimische Bevölkerung nicht nur wirtschaftlich unterstützt, sondern den Menschen auch ein Hoffnungsschimmer für eine bessere Zukunft gebracht wird. Denn eigentlich ist es erstaunlich, dass die Palästinenser nach über sechs Jahrzehnten rigider Militärverwaltung mit täglichen Demütigungen, völkerrechtswidrigen Enteignungen und wehrloser Ohnmacht nicht ihren Lebensmut verloren haben. Seit der Lockerung der israelischen Fesseln versuchen sie, mit kleinen Schritten den Alltag besser zu gestalten, Tourismus ist ein Weg dahin.
Erfolgreicher Tourismus wird den Palästinensern Selbstvertrauen in eine bessere Zukunft bescheren. Daher führt dieses Reisehandbuch Adressen von Dienstleistern wie Familienpensionen, Taxifahrern, spezialisierten Reiseunternehmen oder Reiseführern auf. Besucher können damit ihr Geld direkt bei den Menschen ausgeben, welche die Leistungen erbringen. Der Lohn ist die Begegnung mit freundlich-herzlichen Menschen und deren Gastfreundschaft.
Natürlich findet der Leser ausführliche Beschreibungen aller Sehenswürdigkeiten sowie alle Informationen, die für das tägliche Reiseleben notwendig sein.
Bilder aus dem Palästina-Führer
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