Wenn Sie allein verreisen, können Sie sich nur mit sich selbst zanken. Sie können sich aber auch nur allein über ein schönes Erlebnis freuen. Finden Sie hingegen den idealen Partner, so finden Sie Teilnahme in Freud und Leid. Es ist jedoch schwer genug, schon einen einzigen idealen Reisefreund zu treffen. Hoffen Sie daher nicht, gleich eine ganze Gruppe aufzustöbern. Wir haben kein einziges Reiseteam erlebt, das länger als ein halbes Jahr zusammengehalten hätte. Wir glauben nicht, daß der Ärger und Haß, der z.B. in einer Vierergemeinschaft entsteht, das eingesparte Benzingeld wert ist. Sie werden unterwegs immer wieder Gesinnungsgenossen treffen, mit denen Sie eine Weile zusammenreisen können. Das ist völlig unkompliziert, viel interessanter und bei Ärger ganz einfach zu lösen: man fährt seine eigenen Wege.
Die Kriterien, nach denen Sie einen Partner aussuchen, müssen Sie selbst bestimmen. Lassen Sie sich nicht vom Argument der kräftigen Muskeln (zum Autoschieben) verleiten; jede Frau ist den gar nicht so hohen Strapazen einer solchen Reise gewachsen.
Viel wichtiger als die kräftigen Muskeln ist die Fähigkeit, den psychischen Strapazen begegnen zu können: Das lange Zusammenleben auf engstem Raum, klimatisch bedingte Reizbarkeit, Bestehen gefährlicher Situationen etc. Es kommt unterwegs viel mehr als zu Hause darauf an, in wirklicher Gemeinschaft miteinander zu leben und zu überleben. Eine wichtige Voraussetzung ist natürlich, daß auch der Partner möglichst kerngesund und den rein physischen Strapazen problemlos gewachsen ist.
Wenn Sie trotzdem in einer Gruppe reisen wollen, dann gehen Sie davon aus, daß unterwegs ganz andere Kriterien gelten als hier. Freundschaften, die zu Hause nur selten bis an die Grenzbelastbarkeit ausgereizt wurden, offenbaren unterwegs plötzlich das schwache Fundament. Suchen Sie daher die Gruppe frühzeitig aus und versuchen Sie, durch irgendwelche Testunternehmungen die Tauglichkeit herauszufinden (z.B. gemeinsame Urlaubsreise, Wanderungen etc). Die Teilnehmerzahl sollte geradzahlig sein, weil dann nicht so leicht überstimmbare Minderheiten entstehen.
Zur Frage der gemeinsamen Kasse ein Verfahren, das sich in einer Gruppe gut bewährte: Für alle gemeinsam zu tragenden Kosten (die vor Reiseantritt genau festgelegt werden sollten) werden jeweils gleiche Beträge in DM (z.B. DM pro Partner) in die Kasse eingezahlt und diese Beträge verbraucht. Bei leerer Kasse schießt jeder wiederum 50 DM nach etc. Damit entfällt das lästige Umrechnen, wer wieviel in welcher Währung zu zahlen hat.