Es ist sehr schwer, in Zeiten der Inflationen Reise-Etats auf Jahre im Voraus aufzustellen. Wir erlebten Preissteigerungen z.B. beim Benzin von 100 % und mehr. Andrerseits weiß man hier bestimmt noch nicht, welche Souvenirs man sich in Malaysia kaufen oder ob man ein Schiff finden wird, auf dem man gegen harte Arbeit an Bord "umsonst" über den Pazifik dampfen kann.
Es gibt einige dicke Brocken, die sich größenordnungsmäßig zumindest umreißen lassen. Ständig muß man tanken; an vielen Tagen ist mindestens eine Tankfüllung zu bezahlen. Es dürfte realistisch sein, wenn man (für 1989) wenigstens 1 - 1,30 DM/Liter Benzin im Schnitt ansetzt. Zwar findet man in Ölstaaten preiswerteren Sprit, aber in weniger gesegneten Gefilden dürfte er umso teurer sein. Diesel-Motoren-Besitzer kommen etwa 30 - 60 % billiger davon.
Autoverladungen per Schiff gehen maßlos ins Geld. Die Frachtkosten hängen vom Volumen des Autos ab, und zwar vom Volumen, das sich aus der jeweils größten Höhe, Breite und Länge ergibt. Man kann heute davon ausgehen, daß auf keiner der gängigen Strecken ein Fahrzeug von VW-Bus-Größe für weniger als ein paar tausend DM zu verschiffen ist, auf langen Strecken (z.B. Europa - Südamerika) fließen für die Fracht schon viele Tausender aus der Reisekasse. Personentarife fallen zusätzlich an; in vielen Fällen mag es billiger sein, daß die Crew statt teurer Schiffskabinen einen Flug bucht.
Die Lebenshaltungskosten sind unterwegs eigentlich immer niedriger als zu Hause, weil Wohnungskosten und ähnliche Fixkosten entfallen. Campingplatzgebühren, die in Europa durchaus eine Monatsmiete erreichen können, fallen in den wenigsten Ländern an, weil es keine Campingplätze gibt. Lebensmittel kauft man auf den Märkten des Gastlandes ein, und dort sind sie - wenn man keinen Wert auf Schweinebraten in Dosen legt - immer viel billiger als zu Hause.
In den früheren Auflagen dieses Buches haben wir Detail-Angaben über die Kosten unserer Weltreise in den Jahren 1971 - 74 veröffentlicht; heute sind die damaligen Preise so überholt, daß wir lieber auf Angaben verzichten. Vielleicht nur eins: damals gaben wir während der gesamten dreijährigen Reise DM 53 383 aus - heute würden wir mit dem Dreifachen rechnen. Wenn Sie genauer kalkulieren wollen, so finden Sie Spritpreise in dem unter 2.2 genannten Handbuch "Auslandsreisen" der IHK Stuttgart; Kosten für Schiffsverladungen können Sie z.B. über den ABC-Guide abfragen.
Ein Tip zum Schluß: Denken Sie daran, daß Sie nach der Rückkehr zu Hause Startkapital brauchen werden.