3. Persönliche Vorbereitungen

Es gibt keine Frage: stabile Gesundheit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen Ihrer Reise. Lassen Sie sich rechtzeitig generaluntersuchen, damit Ihnen der Arzt eine Prognose geben kann, ob Sie den künftigen Strapazen gewachsen sein werden oder, bei irgendwelchen Bedenken, wie Sie sich unterwegs verhalten sollen.

Mutige Leute schlagen sich mit plattdeutscher oder bayerischer Mundart durch die Welt. Wir wunderten uns über einen älteren Bauern aus Westfalen, der ohne alle Englischkenntnisse nach Indien fuhr und sein Auto nach Malaysia und wieder zurück verschiffte; eine Prozedur, die mit soviel Papierkrieg und Feilschen mit Schiffsagenten verbunden ist, daß man schier verzweifeln könnte. Aber es geht offenbar auch als sprachlich "Taubstummer". Wahrscheinlich trifft man immer wieder Deutsche oder deutsch sprechende Leute, die einem weiterhelfen.

Wir sind zu alt für solche Reisen - das ist ein oft verwendetes Argument; häufig eine Ausrede, um den Wunsch nicht in die Tat umsetzen zu müssen. Andere stellen es mit aufrichtigem Bedauern fest.

Die ältesten Reisekollegen trafen wir in Afghanistan: der "Opa" hatte bereits den ersten Schlaganfall hinter sich, er war 85! Die Gattin saß am Steuer und meisterte mit ihren 75 Jahren das orientalische Verkehrschaos hervorragend. Aber die beiden waren geübt, es war bereits die zweite Indienreise innerhalb von drei Jahren.

Die Frage "WAS TUN MIT KINDERN" taucht immer wieder auf. Die Antwort geben eine ganze Reihe Eltern, die mit Kindern im relativ engen VW-Bus z.B. durch Asien reisen.

Nicht schulpflichtige Kinder mit auf Reisen zu nehmen, hat für die Nachkommen verschiedene Vorteile: sie erfahren direkt und persönlich, daß es anders aussehende Menschen gibt; Vorurteile werden abgebaut oder kommen gar nicht erst auf; sie sehen, daß es andere Möglichkeiten zu leben gibt; sie werden aus eignem Erleben auf die soziale Wirklichkeit der Dritten Welt aufmerksam; sie sind stets mit den Eltern zusammen, was zu wesentlich innigeren menschlichen Bindungen innerhalb der Familie führen kann; Kinder kommen mit mehr Schmutz und Unhygiene in Berührung, sie werden (allerdings unter Schmerzen) mehr Abwehrstoffe entwickeln.

Wenn Sie allein verreisen, können Sie sich nur mit sich selbst zanken. Sie können sich aber auch nur allein über ein schönes Erlebnis freuen. Finden Sie hingegen den idealen Partner, so finden Sie Teilnahme in Freud und Leid. Es ist jedoch schwer genug, schon einen einzigen idealen Reisefreund zu treffen. Hoffen Sie daher nicht, gleich eine ganze Gruppe aufzustöbern. Wir haben kein einziges Reiseteam erlebt, das länger als ein halbes Jahr zusammengehalten hätte. Wir glauben nicht, daß der Ärger und Haß, der z.B. in einer Vierergemeinschaft entsteht, das eingesparte Benzingeld wert ist. Sie werden unterwegs immer wieder Gesinnungsgenossen treffen, mit denen Sie eine Weile zusammenreisen können. Das ist völlig unkompliziert, viel interessanter und bei Ärger ganz einfach zu lösen: man fährt seine eigenen Wege.

Vielleicht denken Sie daran, Ihren Hund als Beschützer mit auf die Reise zu nehmen. Oder Sie mögen sich aus lauter Liebe nicht von dem Tier trennen und gönnen ihm eine Weltreise. In beiden Fällen gilt, daß der Hund das Reisen und vor allem die Strapazen (Hitze) vertragen muß. Vergessen Sie nicht, daß der Hund relativ viel vom wenigen Platz im Camper wegnimmt und daß Ernährungsprobleme auftreten können.