A) Fenster
Bevor Sie mit dem Einbau der Möbel beginnen, sind eine Reihe vorbereitender Arbeiten zu bewerkstelligen. Sie werden eine ganze Reihe von Zubehörteilen benötigen, die Sie bei den inzwischen über ganz Deutschland verbreiteten Fachgeschäften bekommen. Anzeigen aller auf diesem Markt tätigen Leute finden Sie in Fachzeitschriften wie promobil, tours, Off-Road, Motorwelt (ADAC) etc. Es lohnt sich sehr, Preise zu vergleichen.
Wenn Sie nicht schon die passenden Fenster werksseitig geliefert bekamen, sollten Sie aus Lüftungsgründen in der Schiebetür und gegenüber je ein Jalousie- oder Klapp-Fenster einbauen. Fenster im den hinteren Seiten des Wagens sind nach unserer Meinung völlig unnötig und stellen nur Wärmebrücken und mögliche Einstiegsluken für Diebe dar.
Zum Einbau eines Fensters gehört nur ein bißchen Mut: Ein Loch in die heilige Karosserie-Wand bohren und den Fensterausschnitt mit einer Stichsäge oder Knapperschere heraustrennen. Der Ausschnitt muß natürlich genau der Größe des Fensters entsprechen. Nach getaner Arbeit setzen Sie das Fenster ein (je nach Art von innen oder von außen) und verschrauben es. Sofern keine entsprechenden Dichtungen mitgeliefert wurden, müssen Sie es mit dauerelastischer Dichtungsmasse sehr sorgfältig abdichten. Achten Sie darauf, daß Ihr Fenster so befestigt ist, daß es der nächste Dieb nicht mit einem simplen Schraubenzieher herausschrauben kann (Schrauben innen vernieten).
B) Ventilation
Lüftungsklappen wie man sie häufig in LKW-Fahrerkabinen sieht, stellen eine relativ einfache, allerdings nicht regensichere Belüftung dar. Wir bauten eine solche Klappe über das Fahrerhaus, sie sorgt für einen kräftigen Luftdurchzug während der Fahrt. Eine weitere derartige Klappe bauten wir in den senkrechten Dachteil über der Küche, dort ist sie einigermaßen regensicher.
Wir suchten zusätzlich nach einer Dachluke, die so groß sein sollte, daß man von innen zum Fotografieren aufs Dach steigen konnte, außerdem wollten wir eine regensichere großflächige Belüftung über dem Bett. Eine solche Luke war nicht zu finden, daher bauten wir sie selbst (Abb. 9, Foto III/13). Sie besteht aus einer 28 x 46 cm großen Sperrholzplatte (10 mm), auf deren Oberseite eine rundum 8 cm größere Aluminiumplatte wasserdicht befestigt ist. Auf der rechten unteren Schmalseite ist eine senkrecht stehende 9 cm lange Stützplatte fest verschraubt. Eine in den Maßen gleichgroße Stützplatte ist gegenüber allerdings per Scharnier angebracht. Der Ausschnitt im Plastikdach ist 46,5 x 28,5 cm groß, an den Kanten wurde ein 3 x 3 cm dicker Holzrahmen fest mit dem Dach verschraubt. Auf der linken und der rechten Schmalseite sind jeweils zwei 6 mm Holzschrauben (Messing) soweit in den Rahmen geschraubt, daß sie etwa 12 mm herausstehen; ihre Köpfe sind abgeschnitten.
In die Stützen der Luke wurden den im Rahmen befestigten Stütz- Schrauben gegenüber Löcher von 6,5 mm 0 gebohrt, so daß die Stützen in die Schrauben einrasten können. Die Löcher sind in 3 Reihen mit je gleichen Abständen übereinander angeordnet, damit kann die Luke in 3 verschiedenen Höhen eingehängt werden. Das Einhängen geschieht so: Man klappt die linke Stütze nach innen (links in Abb. 9) und hat Platz, die rechte Stütze in der entsprechenden Stellung in die Schrauben einzuschieben. Nun klappt man die linke Stüzte zurück und hält dabei die Luke so, daß dort Schrauben und Löcher in dieselbe Lage treffen. Genauso kann man jetzt die Luke komplett aushängen, auf dem Dach ablegen und selbst hinaussteigen. Damit das gute Stück nicht hinunterfällt, ist sie mit 2 Lederriemen gesichert.
An eine weitere Lüftungsmöglichkeit müssen Sie unbedingt denken, wenn Sie Gas im Auto transportieren. Die Gasflaschen müssen in einem gasdichten Fach stehen, das nach unten einen Auslaß von 100 cm zum Abfluß von Gas bei Undichtigkeiten hat. Sie können - falls möglich - entweder seitliche Lüftungskiemen in Bodenhöhe anbringen oder entsprechende Löcher in den Boden schneiden. Wir taten letzteres und legten Fliegendraht so darüber, daß dort keine ungebetenen Gäste wie Mäuse zusteigen können.
Zur Querlüftung von unten nach oben (Kaminwirkung) bauten wir eine 17 x 15 cm große Bodenluke ein. Wegen des doppelten Bodens muß man vorsichtig eine Stelle suchen, an der man keine Leitungen o.ä. zersägt. Aus Abb. 8 geht die Lage der Luke (L) hervor (auch hier an ein Fliegendrahtgitter zum Abdecken denken).
C) Elektroinstallation
Wenn Sie eine zweite Batterie einbauen, müssen Sie auch ein paar Kabel im Auto verlegen, um die Innenbeleuchtung aus dieser Batterie speisen zu können. Diese Leitungen sollten Sie vor Einbau der Möbel und der Verkleidung verlegen. Zur zweiten Batterie gehört ein sog. Trennrelais, das für gemeinsames Laden, aber getrenntes Entladen der beiden Batterien sorgt. Sie können das auch mit einem Schalter stets selbst tun, aber im entscheidenden Moment haben Sie es vergessen.
Von der Lichtmaschine führt ein 4 mm Kabel zum Trennrelais, dessen Kontakt die zweite Batterie erst an den Ladestrom schaltet, wenn die Lichtmaschine Strom liefert. Zu den Verbrauchern sollte von der zweiten Batterie ein Kabel von 4 mm Querschnitt gelegt werden, das gleich nach der Batterie mit einer 16 A-Sicherung abgesichert sein muß. Dieses Kabel lassen Sie an günstiger Stelle in einem Sicherungskasten enden, von dem einzelne, mit 8 A abgesicherte 1,5 mm Leitungen zu den Verbrauchern führen, z.B. Steckdosen, Lampen, Radio etc. Zu größeren Verbrauchern (z.B. Kompressor-Kühlschrank), sollten Sie 4 mm Kabel verlegen. Wenn Sie eine Alarmanlage einbauen, dann können Sie die auch von der Zweitbatterie aus speisen, wegen des hohen Hupen-Stromes am besten mit einem separaten 4 mm Kabel. Jetzt können Sie die Alarmanlage so schalten, daß sie unentwegt hupt, bis die Batterie leer ist (in Deutschland verboten, maximale Hupzeit 30 Sekunden).
Arbeiten Sie bei der Elektroinstallation sorgfältig, sehr viele Brände entstehen wegen durchgescheuerter Isolation, daher auch lieber eine Sicherung mehr als weniger und für direkt Spannung führende Leitungen zusätzlich Isolierschlauch verwenden. Machen Sie sich einen genauen Lageplan der Kabelinstallation; wenn Sie nach Jahren einen Fehler suchen, werden Sie sich darüber freuen.
Nach unserer Erfahrung ist eine 25-Watt-Lampe (allerdings ohne Schirm) zum Lesen im Wagen ausreichend. Stromsparende "Transistorleuchten" verbreiten ungemütliches Licht.
D) Radio-Einbau
Wenn das Radio wie üblich in der Armaturentafel eingebaut ist, läßt es sich nur vom Fahrerhaus aus bedienen. Wir installierten es stattdessen im Dachbereich im Durchgang, dort läßt es sich noch vom Wohnbereich bedienen, und es fällt Dieben nicht sofort auf. Doch eine Antenne zeigt Dieben das vorhandene Radio ebenfalls an. Daher verlegten wir eine Kupferlitze innen unter dem Plastikdach entlang (was natürlich die Empfangsverhältnisse verschlechtert). Bei ganz schlechtem Empfang - speziell unseres, an diese Antenne auch angeschlossenen Kurzwellenradios - verwendeten wir ein zusätzliches, ca. 15 m langes dünnes Kabel, das auf der einen Seite mit der eingebauten Antenne verbunden ist und auf der anderen in einen Baum gehängt wurde und ganz deutlich den Empfang verbesserte.
Wenn unterwegs einer Radio hören, der andere aber schreiben, lesen oder seine Ruhe haben will, gibt es Probleme, die sich durch einen Kopfhörer einfach vermeiden lassen.
E) Blitzschutz
Ein normales Auto ist ein "Faraday'scher Käfig", eine elektrisch isolierende Büchse und daher vor Blitzeinschlag sicher. Ein Auto mit Plastikdach ist das nicht mehr. Wir verlegten deswegen Maschendraht zwischen Plastikdach und Deckenverkleidung und verbanden ihn gut leitend mit der Karosserie. Ob der uns wirklich vor Blitzschlägen schützte, können wir nicht nachweisen. Wenn aber im Tropengewitter Blitze wie Granaten in unmittelbarerNähe einschlagen, fühlt man sich ein bißchen wohler.
F) Wärmedämmung und Verkleidung
Zumindest gegen die deutsche Kälte und gegen das damit verbundene Kondenswasser sollten Sie Ihr Auto schützen. Gute Isoliereigenschaften weist Styropor auf, das allerdings einen Schmelzpunkt von 60 - 80 Grad hat. Diese Temperatur kann auf dem Karosserieblech erreicht werden. Ein Trick, das Styropor zu schützen ist, 10 mm dünnen Schaumgummi von innen auf die Karosserie zu kleben und darauf das Styropor. Die Isolierschicht sollte mindestens 20 - 30 mm stark sein, wir paßten sie immer der Dicke der Holme an. Alternativ zu Styropor setzt sich im Wohnmobil mehr und mehr Polyethylen(PE)-Schaum durch. Dessen Oberflächen sind vollkommen geschlossen, so daß keine Feuchtigkeit (Kondenswasser) eindringen kann. Die Isoliereigenschaften sollen sogar besser als von Styropor sein.
Der Fußboden kann eiskalt werden. Er sollte mit Bitumenplatten ausgelegt werden, über die eine Sperrholzplatte (sie muß nicht unbedingt wasserfest sein) von 10 - 15 mm Dicke kommt, darauf legten wir einen PVC-Filzbelag und schließlich obenauf ein Reststück Teppich-Auslegware. Trotzdem dringt im Winter die Kälte sehr schnell durch.
Die Innenverkleidung soll der Wohnung wenigstens einen gemütlichen Anstrich geben, zusätzlich soll sie leicht reinzuhalten sein. Den letzten Zweck erfüllen kunststoffbeschichtete Hartfaserplatten, die aber relativ schwer sind. Dünne Sperrholzplatten sind leichter und lassen sich besser in die Rundungen drücken. Angeblich speziell für den Wohnmobilbau werden 3 mm Pappelsperrholzplatten hergestellt, deren Oberfläche kunststoffbeschichtet ist, allerdings mit einem ziemlich spießigen Dekor.