A) Einbruchsicherung

Gegen Einbruch kann man sich nur bedingt schützen. Der Schutz ist aber schon erreicht, wenn dem Dieb die Mühe mit Ihrem Wagen zu groß wird und er weitergeht. Verbarrikadieren Sie die Fenster von innen durch Längs- und Querstangen (z.B. 16 mm Stahlrohr, mit Hohlnieten festgenietet). Im Fahrerhaus stören Stangen vor dem Fenster. Wir nieteten U-förmige Halterungen an die Türrahmen vorn: bei geöffneter Tür schaut das "U" mit der offenen Seite nach außen (Foto III/12) oben). Sie können also die Stange von außen bei geöffneter Tür einlegen. Sobald die Tür geschlossen ist, arretiert sie die Stange.

Diebe aber schlagen das Fenster ein, öffnen die Türverriegelung und steigen bequem ein. Daher muß man die Türen durch zusätzliche Schlösser sichern, die man komplett kaufen kann. Wir verwendeten stattdessen VW-Türschlösser vom Schrottplatz, die so umgeändert und eingebaut wurden, daß ein Hebel C (Abb. 13) vom Schloß S nach rechts gedreht wird, dabei schiebt H den Bolzen E, der im Türholm gelagert ist, aus dem Holm heraus in ein gegenüberliegendes Loch in der Tür. Der Bolzen hat 10 mm 0, d.h. U-Halterung Sie müssen 10 mm Löcher in Holm und Tür bohren. Foto III/11 zeigt den Einbauplatz von Schloß und Bolzen der Fahrertür (die Tür ist offen, der Bolzen ist links neben dem Schloß zu erkennen). An der Schiebetür ist (hinten) dasselbe System montiert.

Am Holm zwischen Schiebe- und Beifahrertür wäre dafür zu wenig Platz, daher bastelten wir eine andere Lösung, die etwas kompliziert aussieht, aber einfach zu bedienen ist. Wenn der Hebel in Foto III/9 nach oben gelegt wird, schiebt sich auf der anderen Seite wiederum ein Bolzen (Foto III/10) in die Beifahrertür. Bevor man also die Schiebetür abschließt, legt man den Hebel nach oben, die Beifahrertür ist arretiert. Wenn jetzt das Sicherheitsschloß der Schiebetür abgeschlossen wird, ist gleichzeitig die Beifahrertür abgesichert.

Den Mechanismus soll Abb. 14 erklären: am Hebel E ist der Bolzen D drehbar gelagert, Hebel E wiederum kann im Langloch des Haltewinkels B sowohl gleiten als auch sich drehen. Dreht man nun E nach oben, dann muß er zwangsläufig im Langloch nach unten gleiten, weil seine Drehbewegung zusätzlich vom Lager A bestimmt wird. Sobald sich E um 180 Grad nach oben gedreht hat, ist er am unteren Ende des Langlochs angekommen (Abb. 14 rechts). Da aber in dieser Lage der Drehpunkt A sich um 5 + 5 = 10 mm gegenüber dem Langloch verschoben hat, wurde der Bolzen um diese Entfernung, also 10 mm tief in die Tür hineingeschoben. Diese 3 Teile sind sehr simpel, mit Bohrmaschine, Feile und Säge leicht nachzubauen (sehen Sie genügend Spiel für die tatsächlich auf komplizierten Kurvenbahnen verlaufenden Bewegungen vor).

Bauen Sie zusätzlich eine Alarmanlage ein, bei der vorgesehen ist, sie mit einem Schalter von außen einzuschalten. Wenn Sie die Sache etwas komfortabler gestalten wollen, dann verwenden Sie stattdessen einen Schalter, den Sie an eins oder beide der oben beschriebenen Sicherheitsschlösser so ankoppeln, daß mit dem Schließen der Schlösser automatisch auch die Alarmanlage eingeschaltet wird. Weiterhin haben wir einen Schalter für die Alarmanlage am Bett angebracht: Als in Teheran jemand nachts auf Dach stieg und wir unversehens hupten, verschwand er wie der Blitz.

Als weitere Sicherheitsmaßnahme sei ein versteckt angebrachter Batterieschalter genannt, mit dem sämtlicher Strom - also auch der zum Starten - abgeschaltet werden kann.

B) Ölkühler

Wir waren den ewigen Ärger mit dem zu heißen Motoröl so leid, daß wir uns vor unserem dritten Aufbruch nach Asien einen Eigenbau- Ölkühler zulegten. Obwohl die Fälle immer seltener werden, daß Globetrotter heute noch mit luftgekühltem VW-Bus-Motor auf Reisen gehen, wollen wir doch diese wichtige Anregung geben.

Aus dem Tuning-Shop stammt eine Zusatzölpumpe, die über eine Spezialmutter auf der Lichtmaschinenwelle und einen Keilriemen angetrieben wird. Sie saugt das Öl über ein Anschlußrohr, das in den Ölablaßdeckel gelötet wurde, aus dem Sumpf.

Von der Pumpe führt ein flexibler Öldruckschlauch zu einem alten VW-Ölkühler vom Schrottplatz, an den zwei Anschlußnippel gelötet wurden. Das Öl durchströmt den Kühler und wird vom Auslaß zum nächstgelegenen Zylinderkopfdeckel, in den ebenfalls ein Anschlußnippel gelötet wurde, per Öldruckschlauch geführt. Der Ölkühler sitzt in einem Blechgehäuse (aus einer großen Teedose zusammengelötet) in das ein elektrischer Ventilator hineinpustet. Die warme Abluft wird mit einem Luftschlauch aus dem Motorraum hinaus ins Freie geleitet (wichtig, nicht in den Motorraum blasen!). Das Kühlgehäuse samt Ventilator fand rechts über der Batterie Platz. Mit dem zusätzlichen Kühlkreislauf fällt die Temperatur um etwa 8 - 10 Grad; das ist genug, um 130 Grad Öltemperatur bei vernünftiger Fahrweise nicht mehr zu überschreiten.

Alle auf dem Tuning-Markt angebotenen Ölkühlsysteme sind wesentlich teurer. Hinzu kommen häufig sehr lange, unter dem Wagenbogen verlegte Öldruckleitungen, die natürlich allen Angriffen im Gelände ausgesetzt sind.

Wir trafen immer wieder VW-Bus-Fahrer, die direkt hinter die Lufteinlaß-Schlitze 3 - 4 cm breite Blechstreifen montierten, die wie abstehende Ohren aussehen. Diese Streifen sollen Luft vor dem Einlaß stauen und demzufolge mehr Luft durch das Kühlsystem pressen. Genaue Angaben in Grad Celsius Temperatur-Senkung konnten wir nie erfahren.

Sehr verbreitet ist der "Trick", mit offener Motorraumklappe zu fahren. Das bringt mit Sicherheit keinen Gewinn. Abgesehen vom viel höherem Staubanfall im Motorraum wird natürlich der vom Luftkanal her kommende Überdruck eliminiert. Den Vogel in dieser Richtung schoß ein Mensch ab, der die Abdeckbleche im Motorraum entfernte, um den Luftzutritt zu erhöhen. In Wirklichkeit erhöhte er den Staub im Motorraum so, daß nach kurzer Zeit der Motor aufgearbeitet war.

C) Handgas

Es gibt so schnurgerade langweilige Straßen (nicht in Deutschland), da ist der Fuß auf dem Gas überflüssig. Ein Handgas läßt sich mit gringem Aufwand bauen. Man befestigt kurz vor dem Gaspedal aber unter dem Wagenbogen einen Winkel (Abb. 17). Von dort führe man einen Fahrradbowdenzug an eine gut erreichbare Stelle im Fahrerbereich. Dort wird ein entsprechender Feststellhebel aus dem Fahrrad- bzw. Motorradhandel befestigt. Nun muß noch die Verbindung zwischen Bowdenzug und Gasseil hergestellt werden. Dazu hängt man am Gaszug eine feingliedrige Kette ein und verbindet sie mit dem Ende des Bowdenzuges (theoretisch könnte man diesen auch direkt am Gasseil befestigen, er ist jedoch zu steif). Tritt man jetzt das Gaspedal und schiebt den Feststellhebel nach, so ist die Stellung arretiert. - Verwenden Sie das Handgas nur auf menschenleeren Straßen, also außerhalb Mitteleuropas!

In unseren neuen Bus haben wir eine automatische Geschwindigkeitsregelung eingebaut, die in den USA für $ 130 gekauft wurde (in Deutschland wesentlich teurer), sich aber langfristig schon deswegen amortisieren wird, weil man dann vermutlich insgesamt langsamer fährt, weniger Sprit verbraucht - und sich u.U. Strafmandate erspart.

D) "Schiebetür-Öffner"

Man sollte in einem Camper einen Notausstieg haben, der sich schnell öffnen läßt. Da das Schiebetürschloß vom Küchenschrank verdeckt wird, befestigten wir zum Öffnen der Tür von innen am Schloß (unsere Tür hat nur hinten ein Schloß) ein kräftiges Seil: wenn man daran zieht, springt die Tür auf. Um die richtige Befestigungsstelle zu finden: Türverkleidung abnehmen und beim Türöffnen beobachten, welche Stange für den Vorgang "Öffnen" zuständig ist. An dieser Stange (oder bei Modellen mit Bowdenzug an entspr. Hebel) "Zugseil" befestigen, einen 3 cm langen Schlitz dort in die Türverkleidung sägen, wo das Seil herausschauen soll. Dieses Seil war ursprünglich für schnelles Öffnen in Notfällen (Feuer etc.) gedacht, hat sich aber für den täglichen Gebrauch als ungeheuer vorteilhaft erwiesen.

E) Krimskrams

Vielfach unterteilte Hängetaschen aus kräftigem Stoff eignen sich vorzüglich, um allen möglichen Krimskram vom Kamm bis zum Kugelschreiber unterzubringen. Derartige Taschen stören nicht an den senkrechten Wänden im Dachgeschoß über dem Bett und z.B. an der Beifahrertür. - Sie gewinnen mindestens doppelt soviel Platz und Übersicht im Handschuhfach, wenn Sie es Ihren Bedürfnissen entsprechend mit dünnen Sperrholzbrettchen unterteilen.

Im neuen Bus haben wir in die hinteren Seitenwandverkleidungen Klappen eingebaut, hinter denen so manches Kleinzeug verschwindet. Denn wegen der recht dicken Dachholme entstand hinter der Verkleidung ziemlich viel ungenutzter Platz. - In den Hohlräumen der Heck-Klappe werden die Planen verstaut, die als Regen- bzw. Sonnenschutz über den Schiebetüren angebracht werden können.

F) Moskitonetze

Moskitonetze sollen sicher vor Insekten schützen, andererseits aber die Luftzirkulation möglichst nicht behindern. Normalerweise baut man Moskitonetze wie ein Zelt übers Bett, das ist im Camper nicht nötig und behindert nur den Luftaustausch in heißen Tropennächten. Wir klebten daher ein Klettband vom Bett, d.h. Kopfteil an der Schiebetürseite, an der Seitenwand hinauf, am Dach entlang und auf der anderen Seite wieder bis zum Bett hinunter. Dort wird im Bedarfsfall ein mit einem entsprechenden Klettband versehenes Moskitonetz "angeklettet" und in der Bettebene unter die Matratze geschoben. In Thailand erlebten wir Moskitos, die jede auch nur kleinste Chance zum Stechen nützten, so daß wir im unteren Viertel des Netzes Plastik einnähten, weil die Biester durchs Netz in den dort liegenden Arm stachen. - Es lohnt sich, noch hier alle Lücken zu untersuchen, durch die Moskitos schlüpfen könnten und diese noch hier sorgfältig abzudichten.

Mit dem auf dem Markt angebotenen Moskitonetz für die Heck-Klappe läßt sich dieser Teil nicht sicher schließen. Daher befestigten wir ein Netz mit einer Leiste unterhalb der Oberkante der Hecköffnung (das Netz bleibt ständig dort). Die Stützen der Klappe laufen in einer Art Netzschlauch, der auf der einen Seite mit Draht fest an der Stütze befestigt, auf der anderen in das Netz eingenäht ist. An den Seiten der Heckklappenöffnung wurde wiederum Klettband verklebt, auf dem das Netz dann geklettet und in der Waagerechten unter die Matratzen geschoben wird.

Die Schiebetüröffnung läßt sich leider mit Moskitonetz nicht sicher abdichten. Ein Kompromiß ist ein türgroßes Netz, das in der Dachrinne eingehängt und an den Seiten mit Magneten oder Magnetband gehalten wird. - Als Stoff für Moskitonetze eignet sich Gardinen- Tüll.

G) Elektrisches Zubehör

Die folgenden elektrischen Anlagen sollen nur eine Anregung sein, sie können, wenn nicht im Handel erhältlich, zum Teil nur von Fachleuten gebaut werden:

a) Ein Zerhacker (Spannungswandler) zum Betreiben von 220 V- Wechselstromgeräten wie Blitzlichtgerät, Rasierapparat etc. aus der Autobatterie.

b) Eine akustische Motorkontrolle, die bei fehlendem Öldruck oder fehlender Kühlung oder zu hoher Drehzahl akustischen Alarm schlägt.

c) Mit dem "Scharfmachen" der Alarmanlage den Strom im ganzen Auto über ein bistabiles Relais abschalten.

d) Eine Blitzlichtanlage mit Blitzen an jeder oberen Fahrzeugecke, die bei Einbruch oder Überfall in schneller Blitzfolge Angreifer blendet.