A) Wasseraufbewahrung

Die simpelste Lösung der Wasserversorgung ist ein Kanister mit Auslaufhahn, der direkt über dem Waschbecken befestigt wird. Kanister mit Hähnen sind jedoch sehr unpraktisch zu stapeln (wenn man mehrere gleiche mitnimmt). Wir suchten einen Kanister mit Schlauchanschluß auf der Oberseite. Weil es diese damals nicht gab, besorgten wir trinkwasserechte Weithalskanister. Neben dem Deckel wurde ein 13 mm Loch gebohrt und in diesem ein Messingrohr mit Gewinde mit Dichtungen verschraubt. Vom Messingrohr führt im Innern ein Schlauch bis zum Kanisterboden, außen hängt ein kurzes Stück Schlauch, am Ende mit einer Schnellkupplung versehen. Für den Luftausgleich des Kanisters wurde ein Fahrrad-Rückschlagventil zusätzlich eingebaut. Wir besaßen 4 derartige 12-Liter-Kanister und kamen mit dem Wasservorrat bis auf Wüstenfahrten und wenige andere Gelegenheiten aus (zusätzlich Faltkanister einpacken).

Es empfiehlt sich, anstelle der üblichen Plastikschläuche - aus denen sich Weichmacheranteile auslösen -, trinkwasserechte Schläuche zu verwenden. Diese sind nicht leicht zu bekommen, einige Expeditionsausrüster bieten (z.B. Woik, Stuttgart) sie an. Die Fa. Sahlberg in München vertreibt Schläuche dieser Art unter der Bezeichnung "Bierschlauch".

Das Wasser muß aus dem Kanister in die Küche befördert werden. Um allen Problemen mit Pumpen etc aus dem Weg zu gehen, lassen wir die Schwerkraft dieses Werk vollbringen (wobei wir, physikalisch gesehen, den Wasserkanister durch Hochheben erstmal mit dieser Energie aufladen). Foto III/7 zeigt deutlich den Platz der Wasserkanister über der Küche. Ein leerer Kanister kann sehr einfach durch Lösen der Schnellkupplung ausgewechselt werden. Von der Kupplung am Kanister verläuft die Wasserleitung (wie Abb. 7 als dick gestrichelte Linie zeigt) im Fahrerhaus nach unten und dann weiter zum Küchenschrank und zum Wasserhahn.

Um nun das Wasser aus dem Kanister in die Leitung zu bekommen, muß man erst einmal den Höhenunterschied zwischen Wasserspiegel im Kanister und höchstem Punkt der Wasserleitung überwinden. Dazu genügt es, im Tank Überdruck durch Hineinblasen zu erzeugen (indem man ein kurzes Schlauchstück auf das Fahrradventil aufsetzt; in den letzten Jahren haben wir das Fahrradventil durch einen Schlauchanschluß mit Schnellkupplung ersetzt). Häufig wird auch die Luftblase, die beim Kanister-Wechseln in der Leitung entsteht, mitgerissen, sobald man Wasser laufen läßt (sofern die Leitung nicht komplett leer ist).

Es zeigte sich, daß ein zweiter Wasserhahn sehr vorteilhaft wäre. Daher bauten wir hinter den Beifahrersitz einen an einer Alu- Schiene befestigten, herausklappbaren Hahn, den wir nicht mehr missen möchten. Einzelheiten zeigt Foto III/8.

B) Filter-Anlage

Da in vielen Ländern kein hygienisch einwandfreies Trinkwasser zu bekommen ist, suchten wir nach einer möglichst wenig aufwendigen und bedienungsfreundlichen Wasserfilter-Anlage. Wir entschieden uns zum Katadyn-Haushaltsfilter, der aus Platzgründen nur noch hinter dem Beifahrersitz in der in Foto III/8 gezeigten Position untergebracht werden konnte. Vom rechten Kanister in Foto III/7 führt ein Schlauch zum Filter, von diesem rechts ein Schlauch zu einem in (14) stehenden "Sauber-Kanister". Je nach Verschmutzung benötigen 12 Liter Wasser 2 - 3 Stunden zum Filtern.

Das Wasserleitungsnetz des Campers wird jetzt nur noch von gefiltertem Wasser aus Sauberkanistern versorgt, d.h. sobald ein Sauberkanister leer ist, hängen wir ihn an den Filter, nach ein paar Stunden ist er gefüllt. Dieweil reicht der Vorrat des anderen Sauberkanisters.

Bei den ersten Filter-Versuchen zeigte sich, daß bei leerem Schmutzigwasserkanister Luft in das Filtergehäuse dringt, die jedesmal entfernt werden muß. Daher legten wir vor dem Einlauf und nach dem Auslauf eine Schlauch-Schleife (Foto III/8): sobald sich die Zulaufleitung bis zum höchsten Pegel des Auslaufs (also oberster Punkt der Schleife) entleert hat, herrscht Druckausgleich, der Rest Wasser in der Zulaufschleife wird nicht auslaufen, es kann keine Luft in den Filter gelangen.

Alternativ besteht die Möglichkeit, den Filter ganz einfach auf den Kopf zu stellen: dann sind Zu- und Auslauf ohnehin oben, das Filtergehäuse wird immer mit Wasser gefüllt sein. Leider fanden wir bei unserem VW-Bus zunächst keinen Platz für den Filter in dieser Position; erst Jahre später wagten wir, hinter dem Beifahrersitz ein Stück Blech so auszuschneiden, daß der Filter auf dem Kopf stehen konnte und die Schlauch-Schleifen damit überflüssig wurden.

Zusätzlich versahen wir den Filter mit einem Entlüftungshahn, um nach dem Reinigen (das in Südindien manchmal täglich nötig war) die Luft im Gehäuse abzulassen. Auf Foto III/8 ist kurz vor dem Filter ein weiterer Schlauch zu erkennen. Dieser mit einem Absperrhahn versehene Schlauch ist nögig, um beim Ansetzen eines neuen Schmutzig-Kanisters die Luft aus dem Zulauf zum Filter zu lassen; d.h. man öffnet den Hahn, der Wasserrest im Schlauch reißt die Luft mit und saugt das Wasser aus dem Kanister an.

Sehr simpel läßt sich das Filterproblem durch folgendes System lösen: eine Filterkerze wird liegend unten in einen Weithals- Wasserkanister so eingebaut, daß der Filterauslauf aus dem Kanister herausschaut und mit einem Ablaufschlauch versehen werden kann.