Die in Kap. 11.2 beschriebene Bettkonstruktion hat gegenüber den kommerziellen Lösungen den Nachteil, daß sie etwas umständlicher aufzubauen ist. Der unschätzbare Vorteil liegt hingegen in den Staukästen auf dem Motorraum.
Alle unsere Überlegungen, ob nicht doch eine andere Konstruktion einfacher sei, führten letztlich wieder auf das beschriebene Prinzip zurück. Nachteilig wirkte sich hier allerdings die Service- Klappe auf dem Motorraum aus, die jetzt mitten im Stauraum liegt. Man kann sie ignorieren, wenn man bei jedem Werkstattbesuch alles wegräumt. Dies erschien uns zu umständlich.
Wir konzipierten daher einen Kasten, der so breit wie die Service- Klappe ist und vom Heck bis zu ihrer vorderen Kante mißt, d.h. eine Grundfläche von 108 x 69 cm hat, siehe Abb. 24 (A). Als Höhe bietet sich ein Maß von 43,5 cm an, da dort gerade ein Falz in der Fahrzeug-Seitenwand endet. In diesem Kasten sind bequem ein Ersatzreifen, Campingstühle und -liegen etc unterzubringen. Rings um den Kasten sind Staufächer angeordnet, die fest mit dem Wagen verschraubt sind. Unser Kasten ist an der Vorderkante durch Scharniere mit dem vorderen festen Staukasten (D) verbunden. Wenn man nun den Motor durch die Serviceklappe besichtigen will, klappt man den Kasten nach oben, hängt ihn unter dem hinteren Wagendach ein und kann nahezu ungehindert am Motor hantieren. Bei der Planung dachte ich, daß dieser Ausschnitt zu unbequem sei und entwickelte eine Scharnierkonstruktion, mit der sich der Kasten komplett umlegen läßt (Foto III/18 und 19). Im Nachhinein glaube ich, daß ein simples Scharnier, welches das Hochklappen bis zum Dachanschlag erlaubt, völlig ausreichend ist. Eventuell kann man dieses Scharnier mit Flügelschrauben so befestigen, daß sich der Kasten für eine umfangreichen Motorreparatur komplett herausnehmen läßt.
Die Staufächer (B) und (F) sind von der Hecklappe her zugänglich, in (F) steht außerdem die Reservegasflasche. (C), (D) und (E) sind von oben aus zugänglich. Als Material wurde für alle Seitenwände 8 oder 10 mm Gabun-Sperrholz, für die Deckplatten beschichtetes 16 mm Pappel-Sperrholz verwendet. An den oberen Innenkanten der Fächer (B/C) und (F/E) verläuft in einem kleinen Plastik-Kanal je ein Rechteck-Stahlrohr (R), das beim Bettenbauen nach vorn herausgezogen wird.
Auch die Sitzbank besteht aus 16 mm Pappelsperrholz. Ihre Rückenlehne ist an der Querwand von Staufach (D) mit Scharnieren befestigt, die Sitzfläche mit Klavierbandscharnier an der unteren Kante der Rückenlehne, außerdem ist die Sitzfläche noch einmal durch ein Klavierbandscharnier so unterteilt (Abstand zur Rückenlehne 16 cm), damit man sie trotz aufliegender Polster besser hochklappen kann. Die Sitzfläche liegt auf der Truhe auf, die nach hinten um knapp 5 cm abgeschrägt ist.
Die Bett-Konstruktion wurde noch in einem anderen Detail gegenüber der in Kap. 11.2 beschriebenen Lösung geändert. Die seitlichen, in die Wand eingelassenen Stützen entfallen, stattdessen übernehmen zwei Rechteckrohre die Stützfunktion. Ihre hinteren Enden liegen im Staufach (D) (Abb. 25) auf. Am vorderen Ende ist je eine Flachbandschiene befestigt, die hochgeklappt und in die Dach-Längsholme gehängt wird. Beim Bett-Abbau verschwinden Rohre samt Schienen in Führungen der hinteren Staufächer.
Wenn nun aus der Sitzbank das Bett aufgefaltet werden soll, legt man die Polster aufs hintere Betteil, klappt die Sitzfläche hoch und hebt Sitzfläche mitsamt Rückenlehne in die Horizontale (Abb. 25 A). Jetzt werden die beiden Rechteckrohre (R) herausgezogen und mittels der Flachbandschienen (die in den Rechteckrohren verstaut sind) in den oberen Seitenholmen des Wagens eingehängt, dann klappt man die Sitzfläche auf dieser Unterlage nach vorn (Abb. 25 B). Da das Sperrholz für zwei Personen nicht tragfähig genug ist, muß man die großen Flächen der Rückenlehne und Sitzfläche durch eine herabklappbare Mittelstütze unterstützen.
Unterm Dach - oberhalb der Staufächer auf dem Motorraum - ist ein Staufach für Bettzeug und Wäsche (Abb.1, L) eingebaut, darüber - noch weiter nach vorn gezogen - ein relativ niedriges Fach für eine Campingliege o.ä. (Abb. 1, K) Die Schlafsäcke werden im großen Staufach über dem Fahrerhaus untergebracht.