Mit dem derzeit (Anfang 1989) letzten, 1979 eingeführten Modell änderte VW einige Details, die teils nachteilig, teils zum Vorteil des Campers gerieten.

Nehmen wir zunächst die Nachteile. Am ärgerlichsten ist die Service-Klappe für den Motor auf dem Motorraum. Sie bringt dem Mechaniker zwar viel Bequemlichkeit, den Wohnmobilisten stellt sie leider vor die unabänderliche Tatsache, den Mechaniker in seinem Wohnbereich eindringen lassen zu müssen. Das kann in Ländern, in denen schnell etwas verschwindet, zu erheblichen Wegräum-Arbeiten führen. Ärgerlicher ist jedoch, daß man diesen Platz stets zugänglich halten muß. Die kommerziellen Ausbauer haben sich dazu nichts anderes einfallen lassen, als das Bett weiterhin direkt auf dem jetzt viel tiefer liegenden Motorraum zu belassen. Damit wird wertvoller Platz in günstiger Schwerpunktlage verschenkt.

Als weiteren erheblichen Wohnmobil-Nachteil sehen wir, daß sich der Wagen aus aerodynamischen Gründen immer mehr von der Idealform des rechteckigen Kastens in Richtung Pyramide fortentwickelt hat: Das führt bei verbreiterter Grundfläche zu keinem nennenswerten Volumengewinn und, für den Bastler, zu noch mehr Abschrägungs- und Anpassungsarbeiten.

Im Fahrerhaus hat sich mehr Plastik breit gemacht, ein Tunnel wurde als Stolperstelle zwischen Fahrer- und Beifahrersitz gebaut, der Handbremshebel platzfressend von der ehemals nicht störenden Stelle unter der Armaturentafel neben den Fahrersitz verlegt. Die Wasserkühlung verlangte nach einem Kühler im Bug, damit ist der so praktische Ersatzradplatz endgültig verschwunden, im Heck sind die inzwischen fast arbeitslosen Luftkanäle zum Gedenken an Herrn Porsche erhalten geblieben - so, wie im Bug ein Loch für den Kühler geschaffen wurde, hätte man die Kanäle zum Nutzen von zusätzlichem Innenraum wenigstens ausdünnen können.

Daß wir uns wegen der wesentlich besseren Geländegängigkeit zum Synchro entschieden haben, wurde schon mehrmals erwähnt. Daß dieses Auto jedoch in Graz von Steyr-Puch zusammengeschraubt wird und man dabei offensichtlich in Details großzügig vorgeht, schließen wir aus der Tatsache, daß bei unserem Wagen im Bodenbereich der Decklack auf Konservierungsüberzug aufgespritzt wurde, oder daß der mehrere hundert DM teure Unterbodenschutz nur dort aufgetragen war, wo man bequem hinkommt; wichtigere Stellen blieben dem Angriff von Wasser und Salz ausgesetzt. - Vom Preis dieses Wagens sollte man gar nicht reden.

Auch können wir die Probleme nicht verschweigen, die wir bis Anfang 1989, in gut zwei Jahren und erst knapp 30 000 km mit dem Wagen hatten: von der auslaufenden Batterie über einen undichten vorderen Stoßdämpfer und eine undichte Einspritzpumpe bis zum zeimaligen Ölaustritt aus dem Motor wegen undichtem Simering der Kurbelwelle, um nur die dicksten Brocken zu nennen.

Wenn Sie sich für den Synchro interessieren, so sollten Sie sich ernsthaft Gedanken über die Version mit den 16-Zoll-Rädern machen. Nach unseren Erfahrungen im Gelände ist die Bodenfreiheit mit den Normalrädern doch arg gering, wir würden heute die höher stehende Version bestellen (die damals noch nicht angeboten wurde). Weiterhin wäre wohl das sog. Schlechtwegepaket als ein wichtiger Mehrausstattungspunkt für Leute zu empfehlen, die häufig im Gelände herumfahren. Wir entschieden uns zunächst für die normalen 185/14-Reifen, um auf diese Weise eine Ersatzreifenwanne unter dem Vorderwagen zu bekommen. Der größere 205/14-Reifen paßt zwar mit verlängerter Halteschraube in die Wanne, er wird aber werksseitig dort nicht untergebracht, sondern er liegt im Wohnbereich im Weg herum; der Raum unter dem Vorderwagen wird dann durch eine starke Blechplatte geländegünstig (größerer Böschungswinkel, zusätzliche Versteifung des Vorderwagens) verstärkt, aber der Platz ist praktisch verloren. Inzwischen haben wir auf die 205/14-Reifen wegen der besseren Geländeeigenschaften umgestellt.

Doch zu den Vorteilen der derzeitigen Bus-Generation. Der wichtigste dürfte im wassergekühlten Motor liegen, der zuverlässiger, weniger wärmeempfindlich und sparsamer im Betrieb sein soll. Erfreulich ist die Dieselversion, wobei es sich allerdings eher um einen überzüchteten als um einen zu wenig belasteten Motor handelt, besonders in der Turboausführung. Sehr angenehm macht sich ein noch besseres Fahrverhalten als das des Vorgängers bemerkbar: Bequemer im größeren Fahrerhaus sitzend, leichter einen deutlich geringeren Wendekreis lenkend, der höheren Motorleistung und - ungeliebten - Pyramidenform wegen deutlich schneller dahinsausend, ist der Bus ein Auto, mit dem das Fahren wirklich und noch mehr Spaß als früher macht.

Der Innenraum wurde gegenüber dem Vorgängermodell verbreitert, der Vorteil geht jedoch nach oben hin rapide schnell verloren. Zusammen mit dem niedriger gesetzten Motorraum ergibt sich vermutlich ein Gewinn an Volumen. Im Unterbodenbereich sind eine Reihe von Holmen offen oder mit so großen Löchern versehen, daß sich Dreck und Wasser nicht ansammeln können.

Das Synchro-Modell ist höher geworden. Daher hätten wir mit dem von VW angebotenen Hochdach Probleme mit unserer Garageneinfahrt gehabt. Wir bestellten einen normalen Bus und hofften, ein Hochdach im Zubehörhandel auf Garagenhöhe kürzen zu können. Als der Wagen geliefert war, stellte sich diese Hoffnung als trügerisch heraus. Wir beließen daraufhin das bei der Münchner Firma Intercamp gekaufte Dach wie es war und fahren jetzt mit einer Gesamthöhe von 2,48 m spazieren. Wir werden deswegen keinen Dachständer mehr verwenden, sondern alle Utensilien im Wageninnern verstauen.

Gegenüber dem Vorgänger darf das Original-Blechdach im Fahrerhaus nicht herausgenommen werden, weil dieser gesamte Bereich als Sicherheitszelle konzipiert ist. Das ist bestimmt sehr vorteilhaft bei Gelegenheiten, bei denen man das Auto zu Kopfständen mißbraucht. In der täglichen Praxis wird der Durchgang nach hinten wesentlich beschwerlicher, wenn man wie wir ein Safe für die Kameraausrüstung zugriffsbereit zwischen den Vordersitzen anbringt. Zudem entsteht über dem Fahrerhaus ein riesiger und etwas schlecht zu unterteilender Stauraum.

Als wir uns 16 Jahre nach dem Kauf unseres vorigen Busses zu einem neuen Wagen entschieden, dachten wir lange und kritisch über die Inneneinrichtung nach. Schließlich kamen wir zu dem Schluß, daß sich unsere vorige Version bestens bewährt hat und wir daher an der prinzipiellen Aufteilung und Gestaltung nur im Detail Änderungen vornehmen werden.

Die Abbildungen 16 und 17 zeigen die prinzipielle Einteilung der Wohneinrichtung: große Staufächer (A,B) auf dem Motorraum, davor die Sitzbank, deren Sitzfläche (D) und Rückenlehne (C) zum Bett umfunktioniert werden können. Links vor der Sitzbank hat die Kühltruhe (G) über einem Obst/Gemüsefach H einen Platz gefunden, dann folgt der Kleiderschrank (N), über dem sich ein weiterer Staukasten (M) befindet. Neben dem Kleiderschrank im Durchgang steht ein Sitzkasten (Q), der beweglich ist und in dem die chemische Toilette untergebracht ist. Hinter dem Beifahrersitz ist der Küchenschrank (I) mit Herd und Spüle befestigt. Zwischen den Vordersitzen ist das Safe (R) für die Kameraausrüstung fest mit dem Wagenboden vernietet, hinter dem Fahrersitz steht im Kasten (P) die Betriebs-Gasflasche. Im Dachgeschoß wurde im Heck in Staufach (L) Platz für Bettzeug geschaffen, darüber bleibt noch Raum für ein dachbreites Fach für Campingstühle; über dem Fahrerhaus steht der riesige Stauraum (S) zur Verfügung.

Aus den Abbildungen 18 und 19 gehen die prinzipiellen Abmessungen hervor, die wiederum nur Größenordnungen angeben. Details müssen anhand der individuellen Möbelwünsche, Holzstärken etc. geplant werden.