A) Betten-Bauen

Tagsüber dient die vordere Betthälfte als Sitzbank. Die Rückenlehne (C) (siehe auch Abb. 1) ist am oberen Ende mit Scharnieren an der Oberkante der Staufächer (B) montiert. An der Unterkante der Rückenlehne ist wiederum mit Scharnieren (hier Klavierband) die Sitzfläche (D) befestigt. Die Sitzfläche liegt auf der Truhe (E) auf, die zur Rückenlehne hin abgesenkt ist, damit man bequemer sitzt. An der Vorderkante der Sitzfläche ist eine kräftige Winkelschiene über die ganze Länge montiert.

Rechts und links neben der Sitzfläche sind in die Seitenwände des Wagens Stützen für das Bett eingelassen. Abb. 10 zeigt je ein fest montiertes unteres Stützbrett, das auf dem Autoboden aufsteht und auf jeder Seite je eine bewegliche Stütze, die auf den Stützbrettern stehen. Auf der Oberkante der beweglichen Stützen ist eine Aluminium-U-Schiene montiert. Diese beweglichen Stützen werden von Federn (bzw. Gummipuffern) zum Wageninneren gedrückt. In der Position "Sitzbank" sind sie durch Riegel so arretiert, daß sie mit der Verkleidung bündig abschließen.

Alle Holzteile der Bettkonstruktion bestehen aus 16 mm Tischlerplatten. Als Polster für Bank und Bett zugleich dienen 7 cm dicke Matratzen aus festem Schaumstoff, die mit Baumwollstoff bezogen sind (Reißverschlüsse für's Waschen vorsehen!). Die Matratzen sind in den Abmessungen wie die Teile (1), (2), (3) und (4) unterteilt. Weil sich die Matratze, die auf der Sitzfläche der Truhe liegt, beim Öffnen der Truhe (also Anheben von (4)) verklemmt, bauten wir in die Sitzfläche ein zweites Scharnier, das 14 cm (Dicke von 2 Matratzen) vom Scharnier zwischen (3) und (4) entfernt ist (Abb. 11). Jetzt läßt sich der vordere Teil von (4) leicht hochklappen, der Zugang zur Truhe (5) ist einfacher.

Zum Betten-Bauen (siehe Abb. 11, Foto III/1) legt man zunächst die Rücken- und die Sitzmatratze auf (2) ab, dann klappt man die Sitzfläche nach oben (Abb. 11A). Jetzt löst man die Arretierung der Stützen (Abb. 10), dann hebt man Rückenlehne und Sitz gemeinsam (Abb. 11B) nach oben. Sobald die Waagerechte erreicht ist, packen die U-Schienen der Stützen die seitlichen Kanten der Rückenlehne, sie rasten ein und stützen dieses Teil sicher ab. Dann wird die Sitzfläche vorgeklappt (Abb. 11C) und rechts und links in je eine Kette eingehängt - wenn jetzt noch die Matratzen in die richtige Lage geschoben sind, ist das Bett fertig.

Das Einhängen des Kopfteils in Ketten hat zwei Vorteile: man kann die Neigung der Kopfebene verändern und damit eine nicht waagerechte Stellung des Autos halbwegs kompensieren; außerdem stehen keine andernfalls nötigen Stützen im Weg herum. Die Ketten sind am Holm links neben der Schiebetür bzw. gegenüber befestigt. Sie sind gegen Klappern mit Stoff überzogen und dienen während der Fahrt als Haltegriffe (Foto III/3). An der Winkelschiene der Kopfteilvorderkante sind 2 Karabinerhaken (Foto III/1) angebracht, um ein einfaches Einhängen der Ketten zu ermöglichen.

B) Reise-Wiege

Häufig mag man sich während der Fahrt ein wenig ausstrecken. Das wäre im Bett möglich. Jedoch liegt das Bett relativ hoch im Wagen, Schaukeleien auf schlechten Straßen teilen sich umso eher dem Magen mit. Wir legen uns auf die Sitzbank. Dabei besteht die Gefahr, daß man bei scharfem Bremsen nach vorn geschleudert wird. Wir befestigten daher über die gesamte Länge der Sitzfläche an deren Vorderkante ein ca. 35 cm breites, kräftiges Segeltuch, durch dessen freie Längsseite ein starkes Teppichband läuft. Dieses Band wird rechts und links in je eine Öse eingehängt, die an den Mittelholmen in 30 cm Höhe über der Sitzfläche (4) angebracht sind. Man kann sich in dieser - zwar nur 150 cm langen - Wiege vorzüglich ausruhen oder unbesorgt schlafen: bei plötzlichem Bremsen kann nichts passieren.