4. Bürokratische Vorbereitungen

Der Vollständigkeit halber soll hier noch einmal aufgezählt werden, welche Dokumente nötig sind:

Ein Reisepass, der möglichst leer (bei uns füllten sich 3 Reisepässe!), mit aktuellem Foto versehen und noch viele Jahre gültig sein sollte.
Ein Internationaler Impfpaß, in dem alle vorgeschriebenen Impfungen eingetragen sein müssen (siehe Kap.3.1).
Ein Internationaler Führerschein (3 Jahre gültig).
Gute Dienste leistet ein Studentenausweis (selbst wenn er abgelaufen ist).
Ein Personalausweis, der unterwegs praktisch nutzlos ist, aber immerhin als Notausweis dienen kann und bei der Rückreise dem deutschen Zöllner nicht verrät, wo man herkommt.

Wir fuhren mit unserem abgemeldeten und unversicherten Auto einmal um die Erde. Wirkliche Schwierigkeiten hatten wir deswegen nie. Aber wir sparten drei Jahre lang Steuern und Versicherung. Wir konnten sogar den Schadenfreiheitsrabatt retten, weil wir oft genug unterwegs kurzfristig versichert waren (z.B. für wenig Geld in Indien oder zwangsweise in Australien). Inzwischen zahlen heimische Versicherer den überzahlten Betrag für die Zeit des Aufenthalts im außereuropäischen Ausland zurück (in jedem Fall vor der Abreise schriftlich bestätigen lassen!).

Wer alle Risiken einer Reise durch Versicherungen abdecken will, der kann vor lauter Prämienzahlen überhaupt nicht mehr starten. Sie müssen gewillt sein, einen guten Teil des Risikos selbst zu tragen - das ist schon der erste Schritt aus den sozialen Fangleinen der Heimat. Trotz allem bleibt der Entschluß, welches Risiko an eine Versicherung weitergegeben werden soll. Jeder muß mit sich selbst ausmachen, ob er die Reisezeit bei der Rentenzahlung im Alter spüren will oder ob er viele Tausender pro Jahr von der Reisekasse abzwacken und an die BfA überweisen will (wir taten es nicht, nutzten aber später die zufällige Chance, Beiträge nachentrichten zu können).

Für eine lange Reise braucht man viel Geld, was nach dem Beschaffungs- in ein Transportproblem übergeht. Am sichersten sind Reiseschecks. Sie haben allerdings den erheblichen Nachteil, daß man sie nur bei einer Bank - die gerade immer dann geschlossen ist - in bare Münze umsetzen kann und daß sie nicht oder nur schlecht auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen sind.

Einige wenige Plätze in Afrika scheinen noch für den Autoverkauf interessant zu sein, in anderen Kontinenten ist gar kein Geschäft mehr zu machen; schlimmer noch, meistens ist der Handel zolltechnisch gar nicht erlaubt.

Wir verkauften einst einen PKW im Iran. Damals schworen wir, das nie wieder zu tun; einmal sind uns die orientalischen Händler haushoch überlegen, zum anderen kostet der Instanzenweg unendlich viel Zeit und Nerven.