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Hier endete die Geschichte unseres Autos in der vierten Auflage dieses Buches. Inzwischen sind sieben Jahre vergangen, und unser Bus lebt immer noch - allerdings sind seine Tage mit Nummernschild und Benzin im Tank gezählt. Dann, wenn der TÜV uns im Dezember 1986 endgültig scheiden könnte, wollen wir dem Gefährten die Schmach nicht antun und ihm stattdessen das wohlverdiente Gnadenbrot gönnen: Im Deutschen Museum in München hat er seinen letzten Rastplatz gefunden. Dort gehört er zwar zu den ganz Jungen der Autoabteilung, aber schließlich hat er ein ungewöhnliches Autoleben hinter sich.

In diesen sieben Jahren sind wir noch einmal rund 100 000 km mit dem Wagen gefahren, und das keineswegs zu Hause sondern hauptsächlich in Ägypten und Nahost. Doch eigentlich hat diese Zeit für mich zwei abenteuerliche Gesichter.

Das eine Gesicht ist meine berufliche Arbeit. Nach unserer Rückkehr aus Westafrika bot mir mein damaliger Arbeitgeber an, die Geschäftsführung einer neugegründeten Tochterfirma zu übernehmen. Das Unternehmen sollte sich mit einer etwas ungewöhnlichen und neuartigen Dienstleistung beschäftigen: Elektronische Geräte wiederherzustellen, die nach einem Feuer von Ruß und aggressiven Rauchkondensaten oder z.B. durch Überschwemmungen in Mitleidenschaft gezogen worden waren.

Kaum hatten wir die Eröffnungsfeier hinter uns, begann dieser Job, mich mit Haut und Haaren zu fressen und mir praktisch keine Freizeit mehr zu lassen, schlaflose Nächte wechselten mit Euphorie und Erfolgserlebnissen. Doch die Firma konnte alle Fährnisse umschiffen und mußte nach zwei Jahren bereits ein eigenes Betriebsgebäude errichten.

Die sehr spezialisierte Dienstleistung muß über große Räume angeboten werden - was meinen persönlichen Reise-Ambitionen durchaus entgegenkommt. Im Laufe der Jahre haben wir auf allen Kontinenten gearbeitet und Niederlassungen in Europa und Übersee gegründet.

Die erste der Niederlassungen starteten wir 1982 in USA, ganz in der Nähe von New York. Für drei Monate beteiligte ich mich am Aufbau, so zogen Sigrid und unsere pakistanische Hündin Judy mit nach New York. Wir lebten in einem Appartement direkt am Hudson, allerdings auf der anderen Seite Manhattans. Das schien zunächst sehr vorteilhaft, weil wir einen herrlichen Blick über die Skyline von New York hatten. Aber bald merkten wir, daß wir viel lieber direkt im Geschehen, möglichst mitten in Manhattan, gelebt hätten; denn das zum Greifen nahe NY war verkehrsmäßig eine gute Stunde entfernt.

Dennoch zählen diese Monate in New York zu den Höhepunkten der vergangenen Jahre. Wir haben die Stadt, die wir für die faszinierendste der Welt halten, in vielen Phasen erleben können, wir haben sie in allen Himmelsrichtungen erforscht und sie noch mehr lieben gelernt.

Zwar ist New York eins der Hauptziele meiner Geschäftsreisen geblieben. Darüberhinaus habe ich viele Gegenden besucht, die wir vorher per Auto bereisten. Bei einer Vortragsreise nach Bombay und Dehli kam Sigrid mit - und wir konnten nicht verstehen, daß wir Indien viele Jahre lang nicht besucht hatten. Wir nutzten jeden freien Augenblick, durch die Straßen und Bazare zu wandern, mit den Leuten auf der Straße zu sprechen und die vielen Facetten Indiens erneut und gierig aufzusaugen. Als die Inder, mit denen ich geschäftlich zu tun hatte, unser Interesse am Land bemerkten, wurden wir mit Einladungen überhäuft. Häufig diskutierten wir bis zum frühen Morgen über den Subkontinent und seine Probleme.

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