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Im Norden Thailands leben Bergstämme, die vor 100 und mehr Jahren aus Südchina einwanderten. In Chiang Mai betreibt ein geschäftstüchtiger Unternehmer eine Art "Zoo", in dem eilige Touristen ein paar Familien aus den Stämmen bei Arbeit und Familienleben betrachten können. Die meisten Stämme leben jedoch weit abseits und in Höhen über 1000 Meter. Bis zur Erfindung von Transistorradios versorgte sich jede Familie komplett selbst, angefangen vom täglichen Reis und Opium bis zu den bunten Trachten. Heute bauen sie Opium nicht nur für den Eigenbedarf an.

Auf hals- und achsbrecherischen Pfaden besuchen wir einige Stämme und freuen uns über die meist unkomplizierte und freundliche Begegnung mit Menschen, die auch heute noch weit entfernt von aller Zivilisation leben.

Auf Umwegen kehren wir schließlich nach Bangkok zurück. Wir bereiten eine Flugrundreise nach Japan vor und starten Mitte April. In Hongkong legen wir die erste Zwischenlandung ein. Schon beim Landeanflug dominieren zwei Eindrücke: Hochhaus neben Hochhaus und - eigentlich unerwartet - recht viel grünes Hinterland, womit sich unsere Vorstellung von einer Art Berlin schnell verwischt.

Sowohl die eigentliche Insel Hongkong als auch der Stadtteil Kowloon bieten ein dauernd wechselndes, immer geschäftiges Bild. Die Straßenfronten sind so dicht mit Reklametafeln in chinesischer Schrift behängt, daß die Hochhäuser kaum mehr zu erkennen sind. Es gibt alles und fast alles billiger als anderswo zu kaufen, rotchinesische Kaufhäuser wechseln mit Juwelierläden ab. Im Hafen von Aberdeen liegen einige tausend Dschunken dicht bei dicht, auf denen die Besitzer mit Kind und Kegel leben. Man sagt, daß einige noch niemals Festland betreten hätten.

Wir fliegen weiter nach Taiwan, das von den Portugiesen einst Ilha Formosa, "Herrliche Insel" genannt wurde. Begeistert sind wir von der Taroko-Schlucht. In den Bergen der Ostküste hat sich der Taroko-Fluß seinen Weg zum Meer regelrecht durch die Felsen gefräßt. Fast direkt zu beiden Seiten des Flußbettes wachsen die Felswände 300 m hoch senkrecht in den Himmel.

Einen ganzen Nachmittag verbringen wir in einer chinesischen Oper. Als einzige Zuschauer ohne Schlitzaugen und ohne auch nur ein Wort zu verstehen. Aber die Hingabe der Schauspieler und die Begeisterung der Zuschauer fesseln uns.

Ein paar Tage nur gönnen wir uns auf der schönen Insel, dann fliegen wir weiter nach Seoul, der Hauptstadt Südkoreas. Ganz überrascht sind wir, eine supermoderne Großstadt zu sehen mit dreistöckigen Straßenüberführungen, mit gewaltigen Hochhäusern und, wie könnte es anders sein, Verkehrsverstopfungen a la München. Sehr deutlich macht sich der japanische Einfluß allenthalben bemerkbar, sogar in den alten Palastanlagen der Stadt. Umgeben von sorgsam gehegten und gepflegten Parks strahlen die Holzbauwerke Freundlichkeit und Harmonie aus. Wir wollen aufs Land hinaus Richtung Pusan fahren, aber ununterbrochener Regen nimmt uns Sicht und Lust, enttäuscht kehren wir in die Stadt zurück und fliegen weiter nach Tokyo.

Auch Tokyo empfängt (und entläßt) uns in strömendem Regen. Das billigste noch freie Hotel kostet fast 50 DM pro Nacht. Auf dem Weg dorthin geraten wir in den Berufsverkehr. Von den Massen heimfahrender Arbeitsmenschen werden wir in eine U-Bahn geschoben, gezwängt und gepreßt. Sigrid kann nicht mehr atmen, unsere Rucksäcke gleichen Pfannkuchen. Auf dem nächsten Bahnsteig steigen wir , von Panik getrieben, aus. Trotzdem und trotz des ewigen Regens gefällt uns Tokyo sehr bald. Die Berichte und Gerüchte von der Stadt, die im Smog erstickt, von Industrie überwuchert wird und sich im Verkehrschaos entnervt, finden wir nicht bestätigt.

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